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1. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 144

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
144 Das Zeitalter Wilhelms I. König von Preußen ab; in Schleswig übernahm Preußen, in Holstein Österreich die Verwaltung. Bald aber begann der Streit von neuem, da man die Frage der politischen Neugestaltung Deutschlands mit hineinzog. Als Österreich rüstete, schloß Preußeu ein Bündnis mit Italien und rüstete gleichfalls. Noch verhandelte man hin und her. Preußen stellte gleichzeitig beim Bundestage den Antrag auf eine Reform des Bundes und auf Berufung einer aus allgemeinen direkten Wahlen hervorgehenden neuen Nationalversammlung. Österreich dagegen überwies die schleswig-holsteinische Angelegenheit dem Bundestage zur Entscheidung und berief die holsteinischen Stände. Preußen verwarf die Entscheidung der schleswig-holsteinischen Frage durch den Bund und erklärte die Berufung der holsteinischen Stände für eine Verletzung der Gasteiner Konvention. Damit war die Entscheidung der deutschen Frage „durch Blut und Eisen" notwendig geworden. Der General v. Manteussel rückte mit preußischen Truppen in Holstein ein, und die Österreicher räumten das Land. Österreich erklärte darauf seinerseits diese Besetzung Holsteins für einen Bruch der Gasteiner Konvention und beantragte beim Bundestage schleunige Kriegsbereitschaft der ganzen Bundesarmee mit Ausnahme des preußischen Armeecorps. Obgleich dieser Antrag nichts Anderes als die Bundesexekution gegen Preußeu bedeutete, wurde er dennoch angenommen. Nun erklärte Preußen den Bundesvertrag für gebrochen und erloschen und trat aus dem Bunde aus (14. Juni 1866). Schon am nächsten Tage forderte es Hannover, Kur Hessen und Sachsen, die neben Bayern, Württemberg und mehreren kleinen Staaten für die österreichischen Anträge gestimmt hatten, aus, sich gegen Anerkennung ihres Bestandes für neutral zu erklären; aber dieses Anerbieten wurde abgelehnt. Die Besetzung von Hannover und Kurhessen. Zunächst galt es für Preußen, Hannover und Kurhessen, welche die Verbindung mit seinen rheinischen Provinzen verhindern konnten, unschädlich zu machen. Von drei Seiten setzten sich die Preußen gegen jene Gebiete in Bewegung: von Minden, von Holstein und von Wetzlar aus. Zwar gelang es den hessischen Truppen den Main zu erreichen und sich mit den Süddeutschen zu vereinigen, der Kursürst selbst aber wurde gefangen genommen und nach Stettin abgeführt. Die Hannoveraner hatten sich beim Anmarsche der Preußen bei Göttingen zusammengezogen und dachten nach Süden durchzubrechen, um sich mit den Bayern zu vereinigen. Bei Langensalzas stellte sich ihnen jedoch am 27. Juni ein preußisches Corps entgegen und hielt sie so lange aus, bis sie von allen Seiten von preußischen Truppen umstellt waren und eine Kapitulation eingehen mußten. Die Armee wurde ausgelöst, und in die 1) Langensalza liegt an der Unstrut.
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