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1. Sagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 27

1912 - Düsseldorf : Schwann
— 27 — Sobald die Schiffer ahnungslos gelandet waren, ließ er sie zu sich kommen. „Habt ihr nichts Näheres von Arion gehört?" fragte er. „Nein," sagten sie, „wir wissen nur, daß alle Leute in Italien seine"kunst gepriesen haben." Plötzlich jedoch öffnete sich die Tür des anstoßenden Gemaches, und Arion trat vor ihre Augen. Als die Übeltäter den Sänger erblickten, den sie für tot gehalten hatten, stürzten sie vor Schreck zu Boden. Periänder ließ die Schuldigen sogleich ergreifen und wollte sie töten lassen. Aber der edle Arion bat den Herrscher für ihr Leben, und dieser jagte sie aus seinem Lande. Dem Sänger selbst aber, der so wunderbar gerettet worden, setzte er an der Stelle, wo der Fisch ihn an das Land getragen hatte, ein ehernes Denkmal. 13. Die Gründung Roms. 1. Die Zwillingsbrüder Romulus und Remus. In der Landschaft Latium in Italien lag eine Bergstadt mit Namen Alba Longa. Askänius, der Sohn des Än^as, hatte sie gebaut. Nach ihm herrschte hier eine große Reihe von Königen. Einmal hinterließ ein König zwei Söhne. Der jüngere, A m ü l i u s geheißen, raubte seinem Bruder Nümitor den Thron. Dessen einzige Tochter machte er zur Priesterin, so daß sie nicht heiraten durfte. Die Götter fchenkten ihr aber Zwillingssöhne, die die Namen Romulus und Remus erhielten, ^hr Cheun Arnülius dachte bei sich, sie könnten ihm wohl einst die Herrschaft wieder wegnehmen. Er fprach daher zu einem Diener: „Geh und wirf die Knaben in den Tiberfluß, denn sie sollen sterben!" Nun war aber der Fluß über seine Ufer getreten, fo daß der Diener an die eigentliche Strömung nicht herankommen konnte. Er setzte daher die Kinder in einem Korbe auf das seichte Wasser und eilte davon. Als die Überschwemmung aufhörte, blieb der Korb auf dem Trockenen stehen. Die Kinder waren hungrig geworden und jammerten kläglich. Da brachte ihnen eine Wölfin etwas Nahrung. Des Weges kam bald ein Hirt gegangen; der nahm die Kleinen barmherzig mit in feine Hütte und gab sie seiner guten Frau zur Pflege. In der Freiheit des Hirtenlebens wuchsen Romulus und Remus zu kräftigen Knaben und Jünglingen auf; sie wußten nicht anders, als daß sie die Söhne des Hirten seien. Eines Tages kamen sie in Streit mit den Hirten des alten Nümitor, die auf einer benachbarten Weide ihr Vieh hüteten. Diese packten den Remus und schleppten ihn in die Stadt vor ihren Herrn. Nümitor stutzte, als er den Gefangenen fah, denn er erkannte in feinem Gesichte eine Ähnlichkeit mit seiner armen Tochter. „Wer bist du?" fragte er den Remus. „Ein Hirt!" antwortete der Gefragte
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