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1. Sagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 28

1912 - Düsseldorf : Schwann
— 28 — trotzig. Da wußte Nümitor so wenig wie zuvor. Er ließ daher den alten Hirten kommen und fragte ihn aus. Der fürchtete, daß es dem Remus übel ergehen könne, und entdeckte dem Nümitor alles. Auch Rümulus kam hinzu, und erfreut schloß der Großvater seine beiden totgeglaubten Enkel in die Arme. Er erzählte ihnen von der Schlechtigkeit des Amülius und bewog sie zur Rache. Die Jünglinge sammelten ihre Genossen, lauter verwegene Hirten, um sich und drangen mit ihnen ohne weiteres in die Burg des Königs ein. Die Brüder ergriffen, den Übeltäter und töteten ihn. Dann setzten sie ihren Großvater wieder auf den Thron von Alba Longa. 2. Die Erbauung der Stadt. Aus Dankbarkeit gab Nümitor den Brüdern ein Stück Land am Tiber, wo sie einst als kleine Kinder ausgesetzt waren: da sollten sie sich eine Stadt bauen. Die Brüder taten es, und die Hirten, ihre alten Genossen, wurden die ersten Bewohner der neuen Ansiedlung. Die Wohnstätten sahen aber noch sehr ärmlich aus; es waren nur Hütten aus Lehm, deren Dach aus Schilf oder Stroh bestand. Auch hatte die neue Stadt noch keinen Namen. Und wer sollte als König über sie herrschen? Darüber kam es uuter den Brüdern zum Streite. Endlich einigten sie sich; die Götter sollten durch ein Zeichen entscheiden. Jeder beobachtete von einem Hügel aus den Himmel. Es dauerte nicht lange, da erschienen dem Remus sechs Geier, aber gleich darauf zeigten sich dem Romulus bei Donner und Blitz gar zwölf Geier. Jetzt entstand ein neuer Streit; denn jeder behauptete, daß sein Zeichen das beste sei: der eine, weil ihm seine Geier zuerst erschienen seien, der andere, weil er doppelt so viel gesehen habe. Die Leute sagten aber, daß Romulus recht habe; sie nannten daher die Stadt nach seinem Namen Rom und machten ihn auch zu ihrem Könige. Man sagt, das sei im Jahre 753 vor Christi Geburt geschehen. Remus grollte jetzt seinem älteren Bruder sehr. Eines Tages zog dieser mit dem Pfluge rings um die neue Stadt eine Furche; dariu sollte die Stadtmauer errichtet werden. Remus sah spöttisch zu. Um den Bruder zu ärgern, sprang er über die niedere Umwallung hinweg; „eine nette Mauer!" sagte er lachend. Romulus geriet darüber in Zorn und erschlug den Spötter mit einem Knüppel. „So möge es jedem ergehen," rief er grimmig aus, „der in Zukunft über die Mauern von Rom steigt!" So beginnt die Geschichte Roms nach der Sage mit einem Brudermord. 14. Der Raub der Sabinerinnen. 1. Der Raub. Rom hatte im Anfange nur wenige Einwohner. Romulus lud daher alle, die aus ihrer Heimat vertrieben waren, selbst entlaufene Sklaven und flüchtige Übeltäter, ein, sich in der neuen
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