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1. Sagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 50

1912 - Düsseldorf : Schwann
— 50 — machte et zu seiner Hauptstabt. So ist es gekommen, bctjß er sich Markgraf von Brandenburg nannte. Einmal, als Albrecht fern am Hofe des Kaisers war, zog plötzlich ein heidnischer Wendenfürst gegen die Stadt Brandenburg und nahm sie durch Verrat ein. Aber das sollte ihm Übel bekommen. Der Markgraf eilte flugs herbei, belagerte die Stadt und eroberte sie mit Sturm. Der Heide mußte fliehen. Doch die Fluten der Havel, die über ihre Ufer getreten war, erschwerten ihm, so heißt es, bald den Weg. Seine Verfolger jubelten und riefen: „Nun haben wir ihn wie in einem Sack!" Da gelobte der Bedrängte, Christ zu werden, wenn der Gott der Christen ihn rette. Er gab dem Pferde die Sporen; es sprang in die wogende Havel hinab und trug feinen Herrn glücklich auf die gegenüberliegende Landzunge. Der Heibe erfüllte jetzt fein Gelübbe, und zum Zeichen feiner wunberbciren Rettung hing er feinen Schilb und fein Horn dort an einer Eiche auf. Davon hat noch heute die Lanbzunge den Namen „Schildhorn". Der tatkräftige Markgraf begann fein Land vortrefflich zu befiebeln. Aus den ackerbautreibenden Gegenben des Westens, befonbers aus Hollanb und den Gegenben des Nieberrheins zog er Scharen von Bauern ins Land. Auch Mönchsorben wanberten ein; sie erwarben sich große Verbienste um die Verbreitung von Christentum und Sitte und wetteiferten in der Bebauung des Bobens. Albrecht fetzte ferner Bischöfe ein und grünbete viele Kirchen. Die Wenben der Mark nahmen mit dem Christentume allmählich auch beutfche Sprache und Sitte an und verschmolzen mit den Einwanderern; nur im „Spreewalbe" hat sich wenbifches Wesen bis heute erhalten. Albrecht starb siebzigjährig auf feiner Stammburg am Harz im Jahre 1170. Seine Regierung war so kraftvoll gewesen, daß ein Volksreim ihn zwei großen Männern feiner Zeit beigesellt hat: „Hmrik de fieuro ttn Albrecht de Bar, öiu'to Frederik meb dem roden Haar, dat waren drei Heeren de künden de Welt verkeeren" [umfefjrat]. 2. Kurfürst Friedrich I. 1. Friedrichs Auftreten in Brandenburg. Etwa 250 Jahre nach dem Tode Albrechts des Bären kam der branben&urgifche Staat, der inzwischen viele Schicksale erduldet hatte, an die H o h e n z o Ii e r n. Dieses Geschlecht, unser glorreiches Herrscherhaus, stammt aus dem Schwabenlanbe. Ein Zweig hatte die Würbe von Burggrafen, b. h. kaiserlichen Stellvertretern, in Nürnberg inne. Der ba-
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