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1. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 7

1884 - Leipzig : Weber
Einleitung. < die Äavvter leben mit den Tieren beisammen. Die anberen nähren sich von Weizen und Gerste, aber für einen Ägypter sinb diese d^ahrnngsmittel bte größte Schande, dagegen machen sie ihre Speise von Dinkel, was man sonst wohl auch Spelt nennt. Den Teig kneten sie mit den Füßen und den Lehm mit den Handen. Kleider hat der Mann immer zwei, die Frau immer nur eines. Die Segelringe und Taue Innbcu die anderen auswenbig an, die Ägypter aber mtoenbtg. Das Schreiben und das Rechnen geht bei den Hellenen von der linken nach der rechten Hand, bet den Ägyptern aber von der rechten nach der linken, und dabei behaupten sie noch bet thuen geschehe eg „ach der rechten, bei bett Hellenen nach der linken. Auch haben sie zweierlei Schrift, wovon eine die heilige, die anbere die gemeine heißt. Bei ihrer Gottesfurcht, worin sie alle Menschen wett überbieten, haben sie folgende Branche. Die ehernen Becher, woraus sie trinken, spülen sie jeden Tag und war alle ohne Ausnahme. Sie tragen Kleiber von Linnen, die immer fttfch gewaschen find woraus sie besondere Sorge verwenden. Die Kleidung, welche die Priester tragen, ist nur von Linnen, die Schuhe nur von Bast; und eine andere Kleidung zu nehmen, ist ihnen nicht erlaubt, auch nicht andere Schuhe. Sie baden sich zweimal jeglichen Tag kalt, und zweimal jegliche Nacht; und sonst vollziehen sie noch so zu sagen zahllose Pflichtleistungen. Dafür haben sie aber auch große Vorteile. Bon ihrem (^tgeu-tum nämlich verbrauchen sie nichts und geben nichts ans, sondern erhalten jeden Tag sowohl ihr heiliges Gebäck als Rindfleisch und Gänsefleisch für jeden m großer Menge; auch wirb ihnen Rebenwein gereicht. Aber Fische zu genießen, ist ihnen nicht erlaubt. Bohnen pflanzt man eben nicht in Agyptenlanb, und wettn sie herauskommen, iftt man sie Weber roh noch gekocht; die Priester ertragen nicht einmal ihren Anblick, weil sie glauben, diese Hülsenfrucht fei unrein. Den Priesterbtenft übt aber bei jedem Gott nicht bloß einer, sondern viele, deren einer der Oberpriester ist; nnb 10 oft einer stirbt, tritt bessert Sohn an feine Stelle. , Die Ägypter haben sieben Geschlechter (Kasten), die Priester nnb Krieger, dann die Rinberhirten die Schweinehirten, die „Gewerbslente, die Dolmetscher nnb die Schiffer. So viel Geschlechter haben die Ägypter, und ihre Namen kommen von Die Stiere sinb uach ihrem Glauben beut (Spaphos heilig, weshalb^ sie dieselben also prüfen. Sieht matt an einem nur ein einziges schwarzes Haar, so laßt man ihn nicht für rein gelten. Um dies zu untersuchen, ist ein eigener Priester aufgestellt, der dabei das Tier aufrecht stehen und dann auf dem Rücken liegen laßt, auch feute Zunge herauszieht, ob sie rein ist in betreff der bestimmten Zeichen. _ Ist er m allen diesen Stücken rein, so zeichnet er ihn durch Bast, den er um die Horner windet, und dann streicht er noch Siegelerde darüber und drückt seinen Fingerring aus. So fuhren sie ihn ab; für das Opfer eines angezeichneten ist Todesstrafe verhängt. Reine Stiere also und Stierkälber opfern die sämtlichen Ägypter; über es ist ihnen nicht erlaubt, Kühe zu opfern, da dieselben der Isis heilig sind. Das Bild der Isis nämlich, das ein Weib barstellt, hat Kuhhörner, gleichwie bte Hellenen bte ^0 zeichnen; und die Ägypter alle mit eittanber halten bte Kühe weitaus ant heiligsten unter allem Vieh. Deswegen wirb ein Ägypter, Mann ober Frau, me einen Hellenen küssen, auch nicht das Messer eines Hellenen gebrauchen, oder Gabeln oder Kessel, noch wird er von reinem ©tierfleifch kosten, wettn es mit einem hellenischen Meffer zerlegt ist. Obwohl Ägypten Libyens Nachbarlanb ist, so hat es boch nicht viele Tiere; so viel sie aber bereit haben, die sinb sämtlich heilig, wovon ein Teil unter den Menschen lebt, ein anderer nicht. ..... ^ . . — .. Die Kaden werben nach ihrem Tod in heilige Gemacher tri der Stadt Bubastis geschafft und ba werben sie, einbalsamiert, begraben. Wenn eine Feuersbrunst entsteht stehen die Ägypter als Wachen um die Katzen Herum, ohne sich um die Löschung des Brandes zu kümmern; die Katzen aber entwischen den Menschen ober setzen über sie weg und springen ins Feuer. Geschieht bies, so kommt über die Ägypter große Trauer. Wo aber in einem Hause eine Katze von selber stirbt, da scheren die Bewohner alle bloß ihre Augenbrauen; bei welchen aber ein Hund stirbt tmmer den ganzen Kops. Die Hunde begraben sie je in ihrer Stadt in heiligen Grüften. Ebmio
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