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1. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 9

1884 - Leipzig : Weber
Einleitung. 9 Land gemacht, habe er auf demselben eine Stadt angelegt, welche jetzt Memphis heißt, und außen um dieselbe herum gegen Morgen und Abend einen See aus dem Strom gegraben. Hernach sagten die Priester aus einem Buche „von dreihundertdreißig Königen die Namen her. Unter so vielen waren achtzehn Äthiopier, im übrigen Männer aus Ägypten. Die übrigen Könige haben, wie sie sagten, keine Werke ausgeführt, bloß den letzten von ihnen, Möris, ausgenommen. Dieser habe sich ein Denkmal ausgeführt, des Hephäst Vorhalle an der Seite gegen den Nordwind, auch einen See gegraben und Pyramiden in demselben aufgebaut. Das ganze Maß seines Umfanges ist dreitausend und sechshundert Stadien, eben so viele, als Ägypten längs dem Meere hat. Dieser See liegt der Länge nach von Norden gegen Süden, und mißt in seiner tiefsten Tiefe fünfzig Klafter. Daß er aber von Menschenhänden gemacht und gegraben ist, zeigt sich au ihm selbst. Denn so ziemlich mitten im See stehen zwei Pyramiden, deren jede fünfzig Klafter über das Wasser hervorragt und wiederum ebenso tief ins Wasser hineingebaut ist; auf beiden aber ist ein steinernes Hochbild, das auf einem Thronstuhl sitzt. Also sind diese Pyramiden hundert Klafter hoch, und diese hundert Klafter machen gerade ein Stadium, die Klafter zu sechs Fuß oder vier Ellen gemessen, da der Fuß vier Handbreiten und die Elle sechs Handbreiten macht. Das Wasser nun in diesem See hat nicht dort seinen eigenen Ursprung; denn hier ist ja das Land sehr wasserlos; sondern es ist aus dem Nil durch einen Rinngraben hineingeleitet; und zwar läuft es sechs Monate in den See hinein, sechs andere Monate wieder in den Nil heraus. So oft es nun da hinaus abläuft, wirft dasselbe allemal die sechs Monate hindurch dem Königshaus täglich ein Silbertalent an Fischen ab, so oft aber das Wasser hineingeht, zwanzig Minen. So viel habe dieser, von den übrigen aber kein einziger etwas ausgeführt. Darum will ich mit Übergehung dieser von dem König, der nach ihnen kam, dessen Name Sesostris war, Meldung thun. Der sei, sagten die Priester, zuerst mit langen Schiffen vom arabischen Busen ausgefahren und habe sich die Küstenbewohner längs dem roten Meer unterworfen, bis er endlich beim Weiterschiffen in ein Meer kam, das vor Seichtigkeit nicht mehr schiffbar war. Als er nun von da zurück nach Ägypten kam, zog er laut der Erzählung der Priester mit vielem Kriegsvolk durch das Festland, und unterwarf jedes Volk, das ihm in den Weg kam; und allenthalben setzte er in ihrem Lande Denksteine, deren Inschriften seinen und seines Vaterlandes Namen besagten, sowie daß er mit seiner Macht dieselben unterworfen. Ans solche Art durchzog er denn das Festland, bis er endlich, ans Asien nach Europa hinübergedrungen, die Skythen und Thrakier sich unterwarf; das waren, dünkt mir, die Äußersten, zu denen das ägyptische Heer kam; denn in ihrem Lande sieht man noch die Denksteine aufgestellt, weiter hinaus aber nicht mehr. Hier kehrte er um, ging zurück und kam hierauf an den Phasisstrom; da kann ich nunmehr keine bestimmte Auskunft geben, ob der König Sesostris selbst aus feinem Heere einen bestimmten Teil aussonderte und daselbst als Anbauer in dem Lande zurückließ, oder^ ob von seinen Soldaten etliche, seines Herumziehens überdrüssig, am Phasisstrom zurückblieben. Denn das sieht man, daß die Kolchier Ägypter sind; und ich habe, was ich da sagte, selber früher gedacht, als von anderen gehört. Da es mir einmal darum zu thun war, so befragte ich beide; und die Kolchier, erinnerten sich mehr der Ägypter, als die Ägypter der Kolchier. Doch erklärten die Ägypter, sie glaubten, daß die Kolchier vom Heere des Sesostris seien. Die Leinwandarbeit ist allein bei ihnen und den Ägyptern gleich; auch hat ihr ganzes Leben und ihre Sprache Ähnlichkeit mit einander. Die Denksteine aber, welche Sesostris, der König von Ägypten, in die Lande setzte, die sieht man zum größten Teil nicht mehr stehen; doch im palästinischen Syrien sah ich selbst solche, und die besagten Inschriften daran. Noch sind auch in Jonien, wo man aus dem Ephesischen nach Phokäa geht, und wieder von Sardes nach Smyrna zwei Abbilder dieses Mannes, in Felssteine eingehauen. An beiden _ Orten ist ein Mattn eingegraben in der Größe von vier Ellen und einer Spanne, mit einem Speer in der rechten und einem Bogen in der linken, und mit der übrigen Rüstung in
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