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1. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 24

1884 - Leipzig : Weber
24 Einleitung. Paradies umgeschaffen hatte, ein Mittelpunkt für den Karawanenhandel Vorderasiens, wo die große Handelsstraße, die von Babylonien her dahin führte, sich in zwei Arme spaltete, von denen der eine nach Ägypten, der andere nach Phönizien ging. Phönizien war damals in der vollsten Handelsblüte, es erreichte den entlegensten Westen, sowie es durch die Karawanen von Babylon in Beziehung mit dem fernsten Osten gesetzt wurde. Man kann sagen, daß dort in Damaskus Osten und Westen sich begegneten; es war eine der reichsten Verkehrsstätten der alten Welt. Damals stand es unter einem syrisch-aramäischen Fürsten, mit welchem David in Streit geriet. Nicht so sehr das religiöse, wie ein militärisch-kommerzielles Interesse war es, das ihn dahin zog. Wenn er in den Besitz von Damaskus gelaugte, so wurde ihm und seinen: Volke eine dominierende Stellung in Vorderasien znteil. Er eroberte Damaskus; er war Meister wie von Palästina so von Syrien und überaus furchtbar. Bei einer Musterung aller Stämme fand man, daß sich die Zahl der kriegstüchtigen und waffenfähigen Mannschaft auf 1 300 000 belief; und man ermißt, welch eine ansehnliche Kriegsmacht David jederzeit ins Feld führen konnte. Aber die Juden warnt feine erobernde Macht, und ein starkes Königtum lief den Gewohnheiten der Stämme überhaupt entgegen. Jetzt aber war eine Art von militärischer Regierung entstanden. Das Mißvergnügen nahm überhand. Die Unzufriedenen scharten sich um den ehrgeizigen Sohn Davids, um Absalom, der bessere Tage versprach. David mußte aus der Hauptstadt weichen; schließlich blieb er Sieger. Ihm folgte der jüngste seiner Söhne, Salomo. Eine widerstrebende Salomo. Bewegung wurde blutig unterdrückt. Aber die Stellung seines Vaters konnte Salomo nicht in ihrem ganzen Umfange behaupten. Wahrscheinlich gleich im Anfang seiner Regierung verlor er Damaskus. Dafür aber baute er den prachtvollen Tempel. Dann hielt er friedliche Tage. In dem Gericht vereinigte sich Einsicht und Autorität. Salomo ist das Ideal für große orientalische Herrscher aller Zeiten. Der Tempelban, der Besitz eines blühenden Reiches, der Ruf gedankenvoller Weisheit verschafften ihm schon in seiner Zeit Beweise der Verehrung von nah und fern. Aber dem nationalen Begriff entsprach seine Regierung schon nicht mehr. Ganz und gar auf dem Wege der bisherigen strengen Entwickelung der Jehovareligion wäre ein Salomo nicht möglich gewesen. Mit einer solchen hätte sich die enge Verbindung mit den benachbarten Herrschern, die Vermählung mit einer Tochter des Pharao nicht vertragen. Der Harem, den Salomo sich zugleich einrichtete, zog aus den Nachbarvölkern auch fremde Götterdienste herbei, welche geduldet werden mußten. Von ägyptischen Diensten verlautet nichts; aber die Astarten von Sidott fanden Platz auf den Höhen von Jerusalem, Moloch selbst und der Feuergott Kamosch lebten wieder auf. Mochte darin vielleicht die Bedinguug einer ruhigen Herrschaft liegen, so konnten doch die Prophetenschulen, die einst
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