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1. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 133

1884 - Leipzig : Weber
Aus der Vorgeschichte der Hellenen. 133 in ein rätselhaftes Gewand ein, welches sowohl ihr selbst eine Ausflucht übrig ließ, als auch in der Regel den Anfragenden erwünscht war; die letzteren sonnten dann um so leichter die vorgebliche Stimme der Gottheit im Sinne ihrer eigenen politischen Zwecke deuten, deren Erreichung bei dem Volk durch das göttliche Ansehen des Orakels gefördert wurde. Übrigens irrt man, wenn man das große Ansehen dieses Orakels nur auf schlaue Benutzung der Vorurteile des Volkes durch listige Priester und Staatslenker zurückführt. Durch den großen Verkehr, der sich an das Heiligtum anschloß, sammelten sich dort mancherlei Kenntnisse und die Priesterschaft gewann von dort einen gewissen Überblick über die Verhältnisse der griechischen Landschaften und auch entfernterer Länder; dies gewahren wir namentlich bei dem großen und im ganzen heilsamen Einflüsse, welchen das Orakel bei Gründung vieler Kolonieen ausübte. Auch einzelne befragten es häufig, wo sie von sittlichen Zweifeln bewegt waren, und einige der uns überlieferten Antworten atmen einen würdigen und reinen Geist, der freilich nicht allzulange vorhielt. Der Tempel Apollos lag außerhalb der Stadt Delphi, iu der Nähe der Quelle Kastalia, von welcher man glaubte, daß der Genuß ihres Wassers poetische Begeisterung errege. Das Orakel dieses Tempels knüpfte sich an einen engen und tiefen Schlund, aus welchem beständig Dämpfe emporstiegen. Der Ausspruch des Gottes aber geschah durch den Mund einer Priesterin, Pythia genannt, welche auf einen über jene Öffnung gestellten Dreifuß sich setzte und durch den Dampf in Verzückungen geriet. Der Tempel wurde durch die dem Gotte gemachten Geschenke nach und nach so reich, daß man seine Schätze und Kostbarkeiten an Gold und Silber in den nächsten Zeiträumen der griechischen Geschichte auf loooo Talente (ca. 50 000 000 J£) schätzte. Die oben erwähnten Nationalspiele der Griechen waren religiöse Feste, die mit Wettkämpfen verbunden waren. Es gab viele solcher heiteren Festversammlungen , aber die Teilnahme an denselben beschränkte sich bei den meisten aus die Bewohner der nächsten Umgegend. Nur vier von ihnen, nämlich die olympischen, die mythischen, die nemeifchen und die isthmischen Spiele, erhoben sich nach und nach zu Festen des gesamten Griechenlands und wurden also eigentliche Nationalfeste des griechischen Volkes. Von ihnen waren wieder die olympischen Spiele die besuchtesten und trugen mehr als die übrigen diesen nationalen Charakter. Diese Spiele wurden zu Olympia im Lande Elis gehalten. Man feierte sie schon im heroischen Zeitalter und die Sage giebt ihnen den Haupthelden der griechischen Vorzeit, Herakles, zum Urheber; allein ein über die nächste Umgegend sich erstreckendes Ansehen erhielten sie erst später und zwar durch Jphitus, einen Nachkommen des in Elis eingewanderten Ätolers Oxylus. Dieser elische König, welcher zur Zeit des spartanischen Gesetzgebers Lykurg lebte, soll die olympischen Spiele neu eingerichtet und ihnen mit Hülse des Die Volks- feste.
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