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1. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 203

1884 - Leipzig : Weber
Die Perserkriege. 203 Flüchtlinge suchten die Hülfe ihrer Stammesgenossen nach. Das griechische Element, das bisher nach Osten vorgedrungen, wurde auf das Mutterland nach Westen hin zurückgeworfen. Noch wichtiger war die Unterjochung Ägyptens durch Kambyses: hier gelangte eine Macht in Besitz der höchsten Gewalt, welche den griechischen Einfluß unmöglich dulden konnte; nur mit deu Machthabern, die sich den Persern widersetzten, haben die Griechen Gemeinschaft gepflogen. Unleugbar ist, daß die Ausbreitung der persischen Herrschaft über Kleinasien, Syrien, Ägypten dem Vordringen des griechischen Wesens gewaltig Einhalt that. Dagegen schien das große Unternehmen des Darius gegen die Skythen die Griechen und Perser mit einander vereinigen zu sollen. [ä»9 ijerobot:] Als Darius auf feinem Zuge an den Bosporos fam, wo die Brücke geschlagen war, stieg er daselbst in ein Schiff, und fuhr nach den ehemaligen Jrrfelfen, wie die Hellenen sie nennen. Und er fetzte sich am Heiligtum nieder und beschaute das schwarze Meer, das auch beschaueuswert ist. Als nun Darius das schwarze Meer beschaut hatte, fuhr er zurück nach der Brücke, deren Baumeister Mandrokles von Samos gewesen war. Nachdem er nun auch den Bosporos beschaut hatte, stellte er an demselben zwei Säulen von weißem Steine auf, deren eine mit assyrischer, die andere mit hellenischer Inschrift mit Namen alle Völfer angab, die er mit sich führte; und er führte alle mit sich, die er beherrschte. Die Zahl ergab mit der Reiterei siebzigmal zehntausend Mann, ungerechnet das Schiffsheer, und Schiffe waren sechshundert beisammen. Jene Säulen haben die Byzantiner nachmals in ihre Stadt gebracht und zum Altare der Artemis verwandt, bis auf einen Stein, welcher beim Tempel des Dionysos in Byzanz liegen geblieben und voll assyrischer Schrift ist. Darius aber war zufrieden mit der Schiffbrücke und belohnte ihren Baumeister, Mandrokles von Samos, mehr als zehnfach. Davon stiftete Mandrokles einen Teil zu einem Gemälde von dem ganzen Brückenbau über den Bosporos, mit dem Könige Darius vom auf einem Thronsitze und feinem Heere im Hinübergehen; biefes Gemälbe aber weihte er mit folgenber Aufschrift in das Heiligtum der Hera: Da er des Bosporos Wasser bedrückt, hat der Meister des Werkes Dieses Gedächtnisbild Mandrokles der Hera geweiht, Der mit dem Kranze sich selbst, mit Ruhm die Samier schmückte, Da er Darius' Gebot, des großen Königs, erfüllt. Das war das Denkmal des Werkmeisters dieser Brücke. Als nun Darius den Mandrokles belohnt hatte, ging er nach Europa hinüber mit Hinterlassung des Befehls an die Ionier, in den Pontos bis zum Jsterstrome zu schiffen, und wenn sie an den Jster (Donau) kämen, ihn daselbst zu erwarten und indessen den Strom zu überbrücken. Die Ionier und Äolier und die Hellespontier führten nämlich fein Schiffsvolk. So fuhr denn das Schiffsheer durch die Jrrfelfen hindurch gerade nach dem Jster, schiffte dann den Strom hinauf eine Fahrt von zwei Tagen vom Meere an, und überbrückte hier den Hals des Jster, von wo an er sich in feine Münbnngen spaltet. Darius aber zog von feiner Schiffbrücke, wo er über den Bosporos gegangen war, weiter durch Thrakien, und kam barauf mit feinem Fußvolke an den Jster, und als da alle hinübergegangen waren, befahl Darius den Ioniern, die Schiffbrücke jetzt abzubrechen und samt der Mannschaft aus den Schiffen zulande mit ihm zu ziehen. Da nun die Ionier eben die Brücke abbrechen und nach feinem Befehle thun wollten, sprach Koes, Erxanders Sohn, der Kriegsoberste der Mytilenäer, folgendermaßen zu Darius, nachdem er vorher angefragt, ob ihm der Vortrag einer Meinung genehm fei, wenn einer eine vortragen wolle: „König, jetzt willst du ja in ein ander Land ziehen, wo sich nirgends ein Saatfeld, nirgends eine gebaute Stadt zeigen wird; laß darum diese Brücke an ihrem alten Orte, und zu ihrer Hut hinterlaß
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