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1. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 211

1884 - Leipzig : Weber
Die Perserkriege. 211 keine Fangjagd auf die Menschen, weil es nicht thnnlich war. Da machten die Perserseldherrn nicht zur Lüge die Drohungen, die sie den Ioniern angedroht hatten, als sie ihnen entgegen gelagert waren. Denn als sie die Städte in ihrer Gewalt hatten, brannten sie auch ihre Städte samt den Heiligtümern ab. So wurden zum drittenmal die Ionier verknechtet, zuerst von den Lydern und dann zweimal hintereinander von den Persern. Nun waren also die Städte erobert, und Aristagoras von Milet, sremch wie sich ergab kein Mann von hohem Mute, welcher Jouieu aufgewiegelt und das große Feuer angefacht hatte, sann jetzt auf Entweichung, da er das sah; dazu erkannte er es auch für unmöglich, den König Darins zu überwinden. Demgemäß berief er also seine Mitanführer zu einem Rat, indem er sagte, es möchte ihnen wohl frommen, wenn sie eine Zuflucht hätten für den Fall, daß sie aus Milet verjagt würden; und ob er demnach die Auswanderung von hinnen nach Sardo führen sollte oder nach Myrkinos im Edonenlande, welches Histiäos, da er es von Darins zum Gescheut bekam, befestigt hatte. Das fragte Aristagoras. Er gab nun Milet dem Pythagoras zur Verwaltung, einem ehrenhaften Burger der Stadt, nahm mit sich alle, welche wollten, und schiffte nach Thrakien, wo er_ die Landschaft, die sein Ziel war, in Besitz nahm. Auf einem Zuge vou hier aus fand Aristagoras selbst samt seinem Heere seinen Untergang durch Thrakien, da er eine Stadt belagerte, und die Thrakier vertragsmäßig abziehen wollten. Aristagoras also, der Aufwiegler von Jonien, endigte so. Histiäos aber, der Machthaber von Milet, kam, von Darius entlassen, nach Sardes. Nach seiner Ankunft daselbst von Susa her fragte ihn Artaphernes, der Statthalter von Sardes, wie er glaube, daß die Ionier zum Abfall gekommen seien; woraus er versicherte, er wisse es nicht, und sich über das Ereignis wunderte, da er selbstverständlich ganz unbekannt sei mit allen diesen Vorfällen. Artaphernes aber, der feine Künste sah, sprach in völliger Gewißheit über die Aufwiegelung: Hiermit, Histiäos, verhält es sich nun so, du hast den Schuh gemacht, und Aristagoras hat ihn angezogen! So sprach Artaphernes über die Aufwiegelung. Da kam Histiäos in Furcht vor Artaphernes, daß er alles wisse, und entwich in der nächsten Nacht an die Küste; er betrog also den König Darius. Von da zog Histiäos nach Thasos mit einer starken Zahl Ionier und Aolier. Da er aber Thasos umlagerte, kam ihm Botschaft zu, daß die Phönizier von Milet gegen das übrige Jonien heranführen. Aus diese Nachricht verließ er Thasos noch uuverwüstet und eilte mit dem ganzen Heer nach Lesbos. Von Lesbos ging er aber, da sein Heer Hunger litt, auss Festland hinüber, um in Atarne Frucht zu schneiden, die dortige sowohl als die vom Kaikosseld im Mysischen. In diesen Gegenden war gerade Harpagus als Feldherr eines nicht kleinen Heeres. _ Der stieß mit ihm, als er gelandet war, zusammen und nahm den Histiäos selbst lebendig gefangen, und fein Heer erschlug er größtenteils. Wäre er nun gleich, wie er gefangen war, zum König Darius abgeführt worden, so wäre ihm, denke ich, kein Leid geschehen, sondern er hätte ihm seine Schuld erlassen. Eben deswegen aber, und damit er nicht, wenn er durchkomme, beim König wieder groß würde, nahmen ihn Artaphernes, der Statthalter von Sardes, und Harpagus, der ihn gefangen, sobald sie ihn in Sardes hatten, und spießten seinen Leib auf den Pfahl; feinen Kopf aber salzten sie ein und brachten ihn so zum König Darius uach Susa. Als das vor Darius kam, schalt er sie, die solches gethan, daß sie denselben nicht lebendig vor sein Angesicht gebracht, und befahl, sie sollten den Kops des Histiäos waschen und wohl einmachen und bestatten, als eines Mannes von großem Verdienst um ihn und die Perser. So ging es mit Histiäos. Mit dem Frühjahr, nachdem der König alle übrigen Feldhauptleute abberufen hatte, kam herab an das Meer Mardomus, Gobryas' Sohn, und mit ihm ein gewaltig großes Heer zu Land und auch zu Wafser. Der war noch ein junger Mann und hatte eben erst eine Tochter des Königs Darius mit Namen Artagosta geheiratet. Und als Mardouins mit diesem Heer nach Cilicien gekommen, ging er selber zu Schiffe und fuhr mit den übrigen Schiffen; das Landheer aber führten andere Obersten 14*
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