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1. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 215

1884 - Leipzig : Weber
Die Perserkriege. 215 Athenern unterworfen, und die Athener hatten schon viel Mühe und Not für sie übernommen. Sie unterwarfen sich nämlich also: Als die Platäer von den Thebanern sehr gedrängt wnrden, unterwarfen sie sich zuerst dem Kleomeues und den Lakedämoniern, die gerade in der Nähe waren. Die aber nahmen es nicht an und sprachen also zu ihnen: Wir wohnen zu weit und das möchte euch ein kalter Beistanb werben, benn ihr könntet schon oft alle in Banben liegen, ehe einer von uns etwas bavon erfahren. Wir raten euch aber, daß ihr euch den Athenern ergebet; sie sinb eure Nachbarn und wohl iinftanbe, euch zu schützen. Also rieten die Mebätnonier nicht so sehr ans Wohlwollen zu den Platäern, als vielmehr in bet Absicht, den Athenern viel Mühe und Not zu bereiten durch den Krieg mit den Thebanern. Die Lakebämonier also gaben den Platäern diesen Rat, und dieselbigen waren nicht unfolgsam, sondern wie die Athener- den zwölf Göttern Opfer brachten, setzten sie sich als Schützlinge an den Altar und gaben sich in ihren Schutz. Als die Thebaner das erfuhren, Zogen sie in den Streit wider die Platäer, aber die Athener kamen ihnen zuhülfe. Und als sie nun eben die Schlacht beginnen wollten, gaben die Korinther es nicht zu; denn die waren gerade in der Nähe, und versöhnten sie mit beiderseitiger Bewilligung und bestimmten die Grenzen unter dieser Bedingung: die Thebaner sollten diejenigen Böotier in Ruhe lassen, die nicht zu den Böotiern gehören wollten. Nach diesem Erkenntnis gingen die Korinther nachhause; die Böotier aber griffen die Athener an, als sie auf dem Heimzuge waren, wurden aber geschlagen int Streit. Nun überschritten die Athener die Grenzen, welche die Korinther den Platäern gefetzt hatten; biefe überschritten sie und machten den Afopos zur Grenze zwischen den 'Thebanern und den Platäern. Auf biefe besagte Art hatten sich die Platäer in den Schutz der Athener begeben; damals aber kamen sie ihnen nach Marathon zuhülfe. Die Obersten der Athener aber waren geteilt in ihrer Meinung. Nämlich einige wollten nicht schlagen; denn sie wären zu schwach, mit dem medischen Heer zu schlagen; andere aber, und darunter auch Miltiades, sagten, man müsse schlagen. Als sie nun geteilt und die Stimmen gleich waren, ba ging Miltiabes zum Kriegsherrn; benn der Polemarch ober Kriegsherr, der ba unter den Athenern erwählt wirb durch das Bohnenlos, hatte die elfte Stimme; benn schon vor alters hatten die Athener dem Kriegsherrn gleiches Stimmrecht gegeben mit den Obersten und dazumal war Kallintachos Kriegsherr; zu diesem ging Miltiabes und sprach also: Bei bir, Kallimachos, steht es jetzt, ob bu Athen in die Knechtschaft bringen oder es befreien und dir ein Denkmal stiften willst für ewige Zeiten , wie selbst Harmodios und Aristogitou sich nicht gestiftet. Denn so lange Athen steht, nie ist es in größerer Gefahr gewesen. Und wenn wir den Medertt unterliegen, so ist leicht zu erachten, wie es uns ergehen wirb, wenn wir dem Hippias überantwortet werben; wenn aber die Stadt obsiegt, so kann sie leicht die erste werben unter allen hellenischen Stäbten. Wie nun bieses angeht und wie in beinen Hauben die Entscheibuug barüber lieget, will ich bir jetzo sagen. Wir zehn Obersten sinb in unserer Meinung geteilt, inbent einige sagen, man solle schlagen, die anderen aber, man solle nicht schlagen. Wenn wir nun nicht schlagen, so fürchte ich einen Aufstand, der die Herzen der Athener umstimmt, daß sie medifch werden; schlagen wir aber, ehe noch der Athener etliche auf schlechte Gedanken geraten, so sind wir imstande, mit der Götter Hülse die Schlacht zu gewinnen. Dieses alles nun steht bei dir und hängt von dir ab, denn willst du meiner Meinung beitreten, so ist das Vaterland frei und die Stadt die erste in Hellas, trittst du aber auf die Seite derer, die wider die Schlacht sind, so wird vorfalle dem Guten, das ich dir vorgezählt, das Gegenteil geschehen. Durch diese Rebe brachte Miltiabes den Kallimachos auf feine Seite, und als des Kriegsherrn Stimme dazu gekommen, warb zu schlagen beschlossen. Nach biesent übergaben die Obersten, welche für die Schlacht gestimmt hatten, ihr Recht dem Miltiabes, so wie eines jeglichen Beseblstag herankam; der nahm es zwar an, lieferte aber eher keine Schlacht, als bis sein eigener Tag herankam. Als aber die Reihe an ihn gekommen, da wurden die Athener also gestellt zur Schlacht: den rechten Flügel führte
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