Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 494

1884 - Leipzig : Weber
494 Geschichte der Hellenen. ihm seine und Olympias Tochter Kleopatra; noch im Herbst desselben Jahres sollte das Beilager gehalten werden, welches der König zugleich als das Fest der Vereinigung aller Hellenen und als die gemeinsame Weihe für deu Perserkrieg mit der höchsten Pracht zu feiern beschloß; hatte doch auf seine Frage, ob er deu Perserkönig besiegen werde, der delphische Gott ihm geantwortet: „Siehe, der Stier ist gekränzt; nun eudets; bereit ist der Opsrer". Unter deu jungen Edelleuten des Hoses war Pausanias, ausgezeichnet durch seine Schönheit und in des Königs hoher Guust. Bei einem Gelage hatte er schwere Beschimpfung von Attalos erlitten, dann sich, cinf das höchste entrüstet, an den König gewandt, der was Attalos gethan wohl tadelte, aber sich begnügte, den Beleidigten mit Geschenken zu begütigen, ihn in die Reihe der Leibwächter aufzunehmen. Darauf vermählte sich Philipp mit Attalos' Nichte, Attalos mit Parmeuious Tochter; Pausanias sah seine Hoffnung sich zu rächen; desto tiefer nagte der Gram und das Verlangen nach Rache und der Haß gegen den, der ihn um sie betrogen. In seinem Hasse war er nicht allein; die lynkestischen Brüder hatten nicht vergessen, was ihr Vater, was ihr Bruder gewesen war; sie knüpften geheime Verbindung mit dein Perserkönige an; sie waren nm desto gefährlicher, je weniger sie es schienen. Im stillen fanden sich mehr und mehr Unzufriedene zusammen; Hermokrates der Sophist schürte die Glut mit der argen Kunst seiner Rede, er gewann Pansanias' Vertrauen. "Wie erlangt man den höchsten Ruhm?" fragte der Jüngling. „Ermorde den, der das Höchste vollbracht hat", war des Sophisten Antwort. Es kam der Herbst, mit ihm die Hochzeitfeier; in Agä, der alten Residenz und, feit Pella blühte, noch der Könige Begräbnisort. sollte das Beilager gehalten werden; von allen Seiten strömten Gäste herbei, in festlichem Pomp kamen die Theoren ans Griechenland, viele mit goldnen Kränzen für Philipp, die Fürsten der Agrtaner, Päonen, Odryser, die Großen des Reiches, der ritterliche Adel des Landes, unzähliges Volk. In lautem Jubel, unter Begrüßungen und Ehrenverleihungen, unter Festzügen und Gelagen vergeht der erste Tag; Herolde laden zum nächsten Morgen in das Theater. Ehe noch der Morgen graut, drängt sich schon die Menge dnrch die Straßen zum Theater in buntem Gewühl; von seinen Edelknaben und Leibwächtern umgeben, naht endlich der König im festlichen Schmuck; er sendet die Begleitung voraus in das Theater, er meint ihrer inmitten der frohen Menge nicht zu bedürfen. Da stürzt Pausanias aus ihn zu, durchstößt seine Brust, und während der König niedersinkt, eilte er zu den Pferden, die ihm am Thore bereit stehen; flüchtend strauchelt er, fällt nieder; Perdikkas, Leonnatos, andere von den Leibwächtern erreichen ihn, durchbohren ihn. In wilder Verwirrung löst sich die Versammlung; alles ist in Bestürzung, in Gährung. Wem soll das Reich gehören, wer es retten? Alexander ist der Erstgeborene des Königs; aber man fürchtet den wilden
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer