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1. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 243

1907 - Paderborn : Schöningh
243 Dann wollte er durch Kauf von dem Könige von Holland das Gro-Herzogtum Luxemburg erwerben. Aber die Verhandlungen darber wurden, da Preußen, das in der Festung Luxemburg das Besatzungsrecht hatte, Einspruch erhob, von Holland abgebrochen. Der deswegen zwischen Frankreich und Preußen drohende Streit wurde durch eine Konferenz der Gromchte zu London ausgeglichen: Luxemburg blieb dem Könige von Holland, aber Preußen rumte die Festung, deren Werke geschleift wurden (1867). Diese Mierfolge Napoleons Iii. in der auswrtigen Politik steigerten die Unzufriedenheit weiter Volkskreise auch mit derjinn ere n Lage. Ein Kaisertum, das seine Macht von dem Willen des Volkes ableitete, aber unter dem Scheine der Freiheit eine unumschrnkte Herrschaft fhrte, das Vereinsrecht aufhob und die uerungen der Presse streng berwachte, krankte an einem inneren Widerspruch. Der Kaiser sah sich schlielich, um die Ausregung zu beschwichtigen, veranlat (1870) ein liberales Ministerium unter Ollivier zu berufen und gab eine freiere Verfassung, die durch eine Volks-abstimmung (Mai 1870) mit groer Mehrheit besttigt wurde. Am besten aber glaubte seine Regierung der Schwierigkeiten im Innern durch Erfolge in der ueren Politik, durch einen glck-lichen Krieg gegen Preußen Herr zu werden. Man befand sich dabei in einer vlligen Tuschung der die eigene Kriegsbereitschaft und der diekwehrkrast (des Norddeutschen Bundes, und falsche Berichte der Gesandten jber eine preuenseindliche Stimmung in Sddeutschland erweckten die trgerische Hoffnung, die sddeutschen Staaten als Bundesgenossen gegen Preußen oder doch ihre Neu-tralitt zu gewinnen. Auerdem rechnete man sr den Fall des ersten Gelingens auf den Beistand sterreichs und Italiens. Zum Anla des Krieges nahm der franzsische Minister des ueren, der Herzog v. Gramont, die von den Spaniern beabsich-tigte Erhebung des Erbprinzen Leopold v. Hohenzollern(-Sigma-ringen) auf den spanischen Thron, der durch die Vertreibung derknigin Jsabella (1868) erledigt war. Der franzsische Botschafter Gras Benedetti stellte im Bade Ems an den König Wilhelm von Preußen das Ansinnen, dem Prinzen von Hohenzollern die An-nhme der spanischen Krone zu verbieten. Der König lehnte dies ab, aber der Erbprinz verzichtete alsbald angesichts der drohenden Verwicklungen selbst auf die Kandidatur. Nun erhob der franzsische Botschafter die neue Forderung, der König solle auch fr die 16*
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