Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 15

1909 - : Schöningh
§ 1. Tie Germanen. 15 entwickelten frühzeitig den Kultus der Wanen, in denen das Wasser in seiner den Verkehr fördernden Natur verkörpert war. Bei den Ostgermanen bildete sich der Dienst der Alici, eines göttlichen Brüderpaares, aus, das den Wechsel zwischen Licht und Finsternis, Tag und Nacht, Sommer und Winter personifizierte. Die nördlichen Ostgermanen in Norwegen verehrten besonders Thor, den Gewittergott. Die rein örtliche Verehrung der Götter erweiterte sich allmählich zur nationalen, und wenn die Götter früher nur personifizierte Naturgewalten darstellten, so bilden sie zu den Zeiten des Tacitus schon längst die Träger sittlicher und Kulturideen. Ursprünglich war der personifizierte Himmel der Allvater Djaus, Zeus, Jupiter, Tius. In geschichtlicher Zeit hatte durch die allgemeine Verbreitung des Wotansdienstes Tius seine hervorragende Stellung an Wotan abtreten müssen. Mit einem blauen Mantel bekleidet, alles mit seinem Sonnenauge durchschauend, durchwatet (watan, wotan) er das Weltall. Ihm zur Seite steht Donar (Thor), der mit polterndem Wagen den weiten Himmelsraum durchfährt und dessen Hammerwurs sich im Donnerkeil des Blitzes kündigt. Der ehemalige Allvater Tius war zum Kriegsgott geworden. Wotans Sohn ist Baldur, der liebliche Gott des Lichtes (Siegfried), der auf des bösen Loki Anstiften von seinem Bruder Hödur (Hagen) mit dem Mistelzweige verwundet wird; er stirbt, aber er kehrt wieder. Das sind die Äsen (Luft-, Feuer- und Himmelsgötter), die aus der Kultvereinigung vorwiegend der Rhein- und Ostgermanen hervorgingen. Mit ihnen vereinigen sich später die Banen, die Erdgöttinnen, die aber erst nach hartem Kampfe von ihnen als gleichberechtigt anerkannt werden. Im Mittelpunkte der Banen steht Hel, die allnährende Erdenmutter. Aus ihr entwickelten sich Freya (Fro), die Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit, und ihre gleichgeartete Schwester Nerthus = Berchta, die Wintergöttin (Frau Holle) sowie Ostara, die liebliche Göttin des wiedererwachenden Lenzes. Den guten Göttern stehen die feindlichen Naturkräfte, die Riesen, gegenüber. Sie lauern auf die Zerstörung alles Guten und bilden die unheimliche Macht des zu sürchtenden Unterganges. Neben den großen Naturgewalten denkt der Germane sich auch die kleinen als persönliche Wesen. Das Wasser hat seine Nixen, der Baum seine Holzweibchen; im Nebel des Wiesengrnnbes weben die Elfen, und in den Tiefen der Berge haust das sreunbliche Volk der Zwerge. Das Werben und Vergehen der Welt schilbern uns die Lieber von der Weltfchöpfung und dem Weltenbe: Aus Nichts würde
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer