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1. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 69

1909 - : Schöningh
Z 7. Kaisertum und Papsttum im Kampfe miteinander. 69 Bei Heinrichs Iii. Tode war Heinrich Iv. erst sechs Jahre alt. Unter der vormundschastlichen Regierung der Königin Agnes, die von dem Bischof Heinrich von Augsburg beraten wurde, sollte die straffe Einheit des Reiches, wie sie von Konrad Ii. begründet und von Heinrich Iii. festgehalten worden war, sich.rasch lockern. Schon 1056 gab die Kaiserin Tnscien an Gottfried von Lothringen zurück, Schwaben erhielt Rudolf von Rheinselden (1057), und Bayern kam 1061 an Otto von Northeim. Die Unfähigkeit der Kaiserin Agnes, das Reich zu regieren, war die Ursache zur Bildung einer Gegenpartei, der unter Führung des Erzbischofs Anno von Köln Otto von Northeim, Günther von Bamberg, Eckbert von Braunschweig und Herzog Gottfried von Lothringen angehörten. Erzbischof Anno entführte den jungen König 1062 von Kaiserswerth und riß dadurch die Reichsregieruug an sich. Doch schon im folgenden Jahre setzte es Adalbert von Bremen durch, daß ihm die Reichsregierung übertragen wurde. Gleichzeitig übernahm er auch die Erziehung des jungen Königs, beendete sie aber 1065, indem er Heinrich in Worms mit dem Schwerte umgürten und mündig erklären ließ. Den Sitz des Hoses verlegte er dann nach Goslar; die Regierung lag im wesentlichen in Adalberts Händen. Doch allmählich begann Heinrich selbständig zu herrschen. Er knüpfte an Konrads Ii. und Heinrichs Iii. Regentschaft an und wollte als Absolutist sein Land regieren. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern suchte er seine Stütze bei den Laien — den Reichsministerialen —, und die sichere Basis seiner Macht sollte Sachsen sein; ans diesem Grunde ließ er in Sachsen eine Anzahl fester Burgen erbauen, als deren bedeutendste die Harzburg gilt. Die Sachsen sahen hierin eine Bedrohung ihrer Freiheit; sie erregten einen Ausstand, dessen Seele Otto von Northeim war. Im Vertrage zu Gerstungen versprach Heinrich die Schleifung der sächsischen Burgen; doch die kirchenschänderischen Verwüstungen der Sachsen änderten die Lage zugunsten des Königs. Die Bürger von Worms und Köln — erstere schon 1073 — nahmen Partei für Heinrich, die süddeutschen Herren leisteten ihm Hilfe, und in der Schlacht bei Hohenburg an der Unstrut (1075) wurden die Sachsen völlig bezwungen. Inzwischen aber war unter dem Einfluß der cluniazensischen Reformen das Papsttum bedeutend erstarkt. Ohne Mitwirkung der deutschen Reichsregierung war kurz nach Heinrichs Iii. Tode in Rom Papst Stephan Ix. gewählt worden, der das Papsttum wieder auf eigene Füße zu stellen begann. Der geistige Führer der Resormpartei am päpstlichen Hose war schon damals der Mönch Hildebrand, der bei Saona in Tuscien geboren, in Rom erzogen worden war und sechs
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