Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 91

1909 - : Schöningh
8. Die Weltmacht der Hohenstaufen und die Kolonisation des Ostens. 91 Jahr aber schob er die Ausführung seines Versprechens hinaus, bis Gregor Ix. (1227/1241) den Kreuzzug stürmisch forderte, nachdem der Kreuzzug von 1217 in Ägypten ein klägliches Ende gesunden hatte. Friedrich sammelte 1227 in den apulifchen Häsen etwa 50000 meist deutsche Kreuzfahrer; Krankheiten, denen auch u. a. der Landgraf Ludwig Iv. von Thüringen, der Gemahl der heiligen Elisabeth, zum Opser fiel und die ihn selbst ergriffen, zwangen ihn, das Unternehmen vorläufig wieder einzustellen. Da der Papst Friedrichs Krankheit nach den ihm zugehenden Berichten als Verstellung ansah und infolgedessen an dem guten Willen des Kaisers zur Ausführung des Kreuzzuges zweifelte, sprach er den Bann über ihn aus. Der gebannte Kaiser aber führte dennoch gegen Ende des Jahres 1228 mit etwa 11000 Mann den Zug nach Palästina aus, und durch den Vertrag mit dem Sultan El Kamil gewann er Jerusalem, Bethlehem und Nazareth, die Orte am Wege von Bethlehem nach Jerusalem, die Pilgerstraße von Akkon nach Jerusalem nebst Sidon und Lydda aus 10y2 Jahre. In der Grabeskirche setzte er sich die Krone von Jerusalem aufs Haupt, und als er nach Italien zurückgekehrt war, trieb er mit Hilfe eines deutsch-arabischen Söldnerheeres die päpstlichen Schlüsselsoldaten aus Apulien, söhnte sich in San Germano (bei Monte Cassino) mit dem Papste aus und wurde vom Banne befreit. Inzwischen war der Erzbischof Engelbert von Köln, der Vormund Heinrichs (Vii.) und Reichsverwefer in Deutschland, der persönlichen Rache feines Neffen, des Grafen Friedrich von Isenburg, zum Opfer gefallen (1225). Da übertrug Friedrich das Amt eines Reichsverwefers dem Herzoge Ludwig von Bayern. Da dieser aber die Städte sehr begünstigte, erhob sich Heinrich (Vii.) gegen ihn (1229) und stützte sich wieder ganz auf die Ministerialen, deren Ziel die Loslösung Deutschlands von Italien und die Aufrichtung einer selbständigen Regierung war. Das aber widersprach der Weltpolitik Friedrichs; er zwang seinen Sohn deshalb durch das Wormser Privilegium (1231), den Fürsten neue Zugeständnisse zu machen: es sollten keine neuen Städte zum Nachteil der Fürsten errichtet werden, den Städtern wurde die Ausnahme der Pfahlbürger sowie die Errichtung städtischer Innungen verboten, und die Landesherren— auch die weltlichen Fürsten empfingen die Landeshoheit — erhielten das Münzrecht, das Recht der Befestigung in den Städten sowie das Recht der Gesetzgebung in ihren Territorien, das sie in Gemeinschaft mit den Notabeln, den Land-ständen, ausüben dursten. So wurde die sürstliche Herrschergewalt bedeutend erweitert, ganz besonders als Gegenwirkung gegen die aufstrebenden Städte. Zwar unterwarf sich hier Heinrich feinem
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer