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1. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 108

1909 - : Schöningh
108 Iv. Die landessürstlich-städtische Zeit. über den Königsmörber Johann verhängte er den Reichsbann. Die Politik der Vorgänger Heinrichs war vorwiegenb auf die Erwerbung einer starken Hausmacht gerichtet. Heinrich gewann eine solche ohne sein Zutun. Die Böhmen, die in Heinrich von Kärnten einen unfähigen Herrscher besaßen, übertrugen ihr Land Heinrichs Sohn Johann, der die Belehnung durch den Vater leicht erhielt. So kamen die Luxemburger in den Besitz des reichen Königreichs Böhmen. Doch Heinrichs Vii. Streben ging weiter. In kühnem Gebankenfluge strebte er nach einer kaiserlichen Universalherrschaft. Auch nach seiner Kaiserkrönung (1312) verfolgte er bieses Ziel unemübttch. Ein früher Tod riß ihn aus seinen Plänen heraus. Nach Heinrichs Tode traten die Habsburger wieber mit dem Streben nach der Königskrone hervor; sie suchten die Kurfürsten für Friedrich den Schönen zu gewinnen, währenb die Partei der Erzbischöfe Balbuin von Trier und Peter Aspelt von Mainz zunächst an Johann von Böhmen bachten; ba der Erhebung Johanns aber unüberfteigbare Hinbernisse in den Weg traten, einigten sie sich aus Ludwig den Bayern (1314/1346). Dieser würde auch gewählt, währenb bte habsburgische Partei (Köln und Bayern) Friedrich von Österreich zum Könige wählte und krönte. Zwischen bett Gewählten entstaub ein heftiger Kampf. In Schwaben und ant Oberrhein besaß die habsburgische Partei das Übergewicht, in Franken sowie ant Mittel- und Üjiieberrhein zählte Ludwig die meistert Anhänger. Auch die Reichsstäbte erkannten Ludwig als König an. Bei dem beginnenben Kampfe war es für Ludwig von Vorteil, daß Friebrichs Bruder Leopolb im Kampfe mit den Schweizern bei Morgarten unterlag (1315), wo durch die Schweizer veranlaßt würden, in Brunnen ihren Bunb auf ewige Zeiten zu schließen. Die Entscheibung im Karnpse der beiben Könige fiel erst 1322 bei Mühlbors (Oberbayern): Friedrich unterlag, würde gefangen genommen und auf bte Burg Trausnitz (Oberpfalz) gebracht. Dem Sieger aber erwuchs ein neuer Gegner im Papste Johann Xxii., der von Avignon aus unter französischem Einflüsse — „babylonische Gefangenschaft" (1308/1376) — an bett König die Forberung stellte, nicht nur bei einem Thronstreite in Deutschland das Entscheibungsrecht zu besitzen, sonbern auch bis zum Ende des Streites die Belehnung der Reichsbeamten in Italien beanspruchte. Da der König aber mit Heeresgewalt in die italienischen Angelegenheiten eingriff, verhängte der Papst den Bann über ihn und über feine Länber das Jnterbikt. Durch Prebigten der Minoriten-mötiche, die mit dem Papste haberten, ließ er das Volk auf feine Seite bringen, und um einen festen Rückhalt zu bekommen, entließ
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