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1. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 115

1909 - : Schöningh
§ 9. Die Herausbildung der Landesherrschaften. 115 land weg: das Herzogtum Luxemburg fiel an Burgund, Polen machte das Deutsche Ordensland zu seinem Vasallenstaat und unterband so die deutsche Kolonisation irrt Ostfeegebiet. Schleswig-Holstein wurde mit Dänemark vereinigt. Bei diesen Verlusten des Reiches ist es kein Wunder, daß immer mehr Stimmen laut wurden, die wünschten, Kaiser Friedrich möge abgesetzt werden, oder es möge ihm ein römischer König zur Führung der Geschäfte beigegeben werden. Diesem Streben aber setzte der Kaiser heftigen Widerstand entgegen, sogar dann, als man feinen Sohn Maximilian zum römischen König erheben wollte. Zur Festigung des Landfriedens verkündete er Landfriedensordnungen und wachte auch über deren Beobachtung. Während Friedrich für das Reich wenig Tatkraft zeigte, strebte er doch eifrig nach Vermehrung feiner Hausmacht. Das Streben Karls des Kühnen von Burgund nach der Königskrone für fein Land kam Friedrichs Plänen entgegen. Die Verlobung der Tochter Karls, der Erbin Burgunds, mit Friedrichs Sohn Maximilian, sollte der Kaufpreis für die Krone fein. Die Verhandlungen in Trier aber führten nicht zu einem Ergebnis, und nun versuchte Karl feinen Einfluß am Rhein zu stärken und belagerte Neuß, um die Stadt dem Kölner Erzbischof zurückzugewinnen. Der Ausbruch des Krieges mit den Schweizern aber rief Karl ab, und nachdem er bei Nancy feinen Tod gefunden, warb Maximilian um Maria von Burgund und gewann mit ihrer Hand (1477) die Niederlande, während Burgund und die Pifardie an Frankreich fielen. Auch im Osten, wo Friedrichs Stellung in Böhmen und Ungarn tief gesunken war — König Matthias Corvinus von Ungarn gewann im Karnpse mit Georg Podiebrad von Böhmen dessen Nebenländer Mähren, Schlesien und die Lausitz; er unterwarf sich aber auch Österreich, Steiermark und Kärnten —, stärkte Maximilian das Ansehen der Krone; Österreich wurde wieder mit Tirol vereinigt, und die Erwerbung Ungarns und Böhmens wurde in Aussicht gestellt. Durch die Gründung des Schwäbischen Bundes (1488), in dem Fürsten und Städte vereinigt waren, wurde nun auch eine festere Grundlage für die Reichsreformen geschaffen. Nach dem Tode des tatenlosen Kaisers (1493), unter dem das Reich große Verluste erlitten hatte und unter dessen energieloser Regierung die Reichsverfaffung völlig zusammenbrach, folgte Maximilian I. (1493/1519), auf den das Reich berechtigte Hoffnungen setzte. Kriegstüchtigkeit — bei Guinegate im Kampfe um die Niederlande — und politisches Geschick — in Böhmen und Österreich — hatte er bereits bewiesen, und von ihm hoffte man eine befriedigende Reichsreform. Maximilian sah sich zu dieser umsomehr gedrängt, 8*
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