Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 120

1909 - : Schöningh
120 Iv. Die landesfürstlich-städtische Zeit. Wagen, Kranen, Brücken) und dem Umgelt), der Accise auf Mehl, Fleisch, Wein, Bier, Malz, Tuch, Wolle u. a. In der ersten Zeit der freien Stadtverfasfnng lag das Stadtregiment meist in den Händen der Geschlechter, die durch Ansehen und Reichtum sich vor den anderen Bürgern auszeichneten. Seit dem 13. Jahrhundert aber verlangten die Zünfte Anteil am Stadtregiment, das sie auch meist, wenn auch erst nach blutigen. Kämpfen mit den Geschlechtern (Weberschlacht in Köln 1371) erreichten. In einigen Städten (Augsburg, Magdeburg, Braunschweig) erhielten die Zünfte das gesamte Regiment, in anderen (Frankfurt a. M., Halle) ließ man den patrizischen Rat bestehen, ergänzte ihn aber durch eine Anzahl von Ratsherrn aus den Zünften, in Köln wählten die Bürger — gleichviel ob zu den Zünften oder Geschlechtern gehörig — nach dem Vermögen den Rat. Während die Städte ansangs von ihren Stadtherrn abhängig waren, wurden sie später immer selbständiger. Dem Kaiser ordneten sie sich meist nur in äußerlichen Beziehungen unter; namentlich die Reichsstädte galten als fast völlig frei: sie leisteten dem Kaiser nur Huldigung, Heeresfolge und gewisse Steuern; auch die Bischoss-städte erlangten große Selbständigkeit. Weniger selbständig waren die Landstädte, die unter der Oberhoheit weltlicher Fürsten standen. Um größeren politischen Einfluß zu gewinnen, schlossen sich oft Städte zu Bündnissen zusammen (Hanse, schwäbischer und rheinischer Städtebund) und triumphierten im 14. Jahrhundert über Könige und Adel; seit dem Ende des 15. Jahrhunderts neigte das Übergewicht sich jedoch wieder auf die Seite der Fürsten. Die Zahl der Einwohner war auch zur Zeit der Blüte verhältnismäßig gering. Köln und Lübeck zählten im 15. Jahrhundert etwa 30—35000, Straßburg und Nürnberg etwa 26000 Einwohner. Die Bedeutung der Städte lag auch weniger in der Zahl der Bewohner als vielmehr in dem Reichtum der Bürger und der Kraft des gewerblichen Mittelstandes. Den größten Posten der Ausgaben bildeten die Aufwendungen für die Stadtverteidigung. In Köln z. B. erforderten sie in dem Friedensjahre 1379 sogar 82% sämtlicher Ausgaben. Die Organisation der Bürgerschaft für den militärischen Dienst ist nach den einzelnen Städten verschieden. Im Prinzip wird die allgemeine Wehrpflicht beobachtet; es werden jedoch nicht alle Bürger ohne Unterschied aufgeboten, sondern vielfach nur die, die über einen bestimmten Besitz verfügen. Die reicheren Bürger müssen zu Roß, die minder bemittelten zu Fuß dienen. Ursprünglich waren so die meisten
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer