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1. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 123

1909 - : Schöningh
§ 10. Die Städte u. die Kulturzustände des ausgehenden Mittelalters. 123 In der Entwicklung der Hanse unterschied man zwei Stufen: den Zusammenschluß bort Personen und den Bund der Städte. Der Zusammenschluß von Kaufleuten tritt zuerst in London in die Erscheinung; dort vereinigten sich Kölner Kaufleute in der sogenannten Gildhalle; bald wurden Lübecker und Hamburger Kaufleute in den Bund aufgenommen, und fo wurde aus der Kölner eine deutsche Gildhalle. Solche Vereinigungen von Kaufleuten bildeten sich auch bald in Wisbh auf Gotland und in Nowgorod. Die Gesamtheit der deutschen Kaufleute erscheint zuerst als geschlossene Gemeinschaft in einem Vertrage mit der Stadt Brügge (1252), in dem die Rechte der deutschen Kaufleute in Brügge festgelegt wurden. Schutz der Mitglieder und ihres Eigentums, Erlangung besonderer Vorrechte und Begünstigungen iußezug auf Zölle und Absatz der Waren, Schaffung von gemeinsamen Herbergen und Warenlagern waren die Hauptzwecke für diesen Zusammenschluß der Kaufleute. Die zweite Stufe der Entwicklung der Hanse bildet der Bund der Städte, in denen die Kaufleute zu Haufe waren. Schutz des Handels und der Handelswege, Regelung des Münz-, Markt-und Schuldrechts sind der Zweck dieses Städtebundes, der mit der Vereinigung der Städte Lübeck und Hamburg (1241) seinen Ansang nahm. Zur Zeit ihrer Blüte im 15. Jahrhundert zählte die Hanse mehr als 70 Städte von Flandern bis Finnland zu Mitgliedern. An der Spitze stand Lübeck, mit dem Köln mehreremal um die Führerrolle stritt. Die Vororte der vier Quartiere waren Köln (rheinisch-westsälisches), Braunschweig (sächsisches), Lübeck (wendisches) und Danzig (preußisches Quartier). Die Verwaltung der gemeinsamen Angelegenheiten geschah aus den Hansetagen, bei denen die Mitglieder durch Abgeordnete vertreten waren? Die zur Verteidigung nötigen Mittel (z. B. zu Kriegszwecken) wurden von Fall zu Fall bewilligt. Ein fester innerer Zusammenhang hat nie bestanden. Die Bedeutung der Hanse liegt vorwiegend darin, daß sie den gesamten Zwischenhandel beherrschte. Aus Flandern holte man die dorthin gebrachten Südfrüchte, Ol und Seide, aus Frankreich Wein, aus England Stahl und Eisen, aus Rußland Getreide, Wachs, Holz und Honig, aus Schweden Eisen und Kupfererz und aus Dänemark Fische. Ausgeführt wurden aus Deutschland vor allem Wein und Einbecker Bier. Die Hanse schützte aber auch den Handel: König Waldemar von Dänemark, der den Sundzoll erheben wollte, 1 Dgl. Schäfer, Die Organisation der Hanse. Dürrs Deutsche Bibl. Bd. Xiii B Nr. 24.
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