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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 19

1906 - Langensalza : Gressler
19 und verbrannten sie in einem großen Freudenseuer öffentlich. Darüber mar Luther sehr ungehalten und schrieb darüber an einen Freund: ..Traust du mir denn zu. daß ich so sehr allen menschlichen Verstand verloren und mich dermaßen habe vergehen können, daß ich, der ich ein Geistlicher bin, an einem Ort, der nicht mein ist. einem in solchen Ehren sitzenden Manne dergleichen Schimpf antun sollte?" Aber das alles half nichts. Tie eifrigen Tiener des Papstes schimpften weidlich aus ihn, weil sie dadurch dem Papste sich gefällig zu machen hofften, besonders die Dominikaner. Da war einer dieser saubern Leute. Prierio, Prior der Dominikaner und Magister des päpstlichen Palastes in Rom, der unter anderem schrieb: „Wenn du. mein lieber Luther, von unserm Herrn dem Papste ein fettes Bistum bekämest, würdest du wohl gelindere Saiten aufziehen, und den Ablaß, welchen du jetzt so schwarz machst, selbst erheben." Darüber ärgerte sich Luther mit Recht sehr. „Wenn ich nach einem Bistum strebte," antwortete er, „redete ich gewiß das nicht, welches dir so wehe in deinen Ohren tut; denn meinst du, ich wisse nicht, wie man in Rom zu Bistümern und Prälaturen gelangt?" -- Endlich schrieb Luther selbst au den Papst. Leo X., und gab sich alle Mühe ihm zu beweisen, wie er selber von seinen Schmeichlern betrogen werde. Man muß sich von Herzen freuen, wenn man sieht, wie Luther feine Sache ganz Gott anheimstellte und über den Ausgang ganz furchtlos war. „Christus, mein Herr, mag zusehen," so schrieb er damals an Staupitz, „ob dieser Handel den ich führe, ihn oder Luther belange, ohne welches Wirken und Willen auch des Papstes Zunge nicht reden kann, was He will, in welches Hand auch des Königs Herz ist. Soviel aber meine zornigen Feinde, die mir hart dräuen und nachstellen, belanget, weiß ich nichts zu antworten, als: wer arm ist, fürchtet nichts, kann nichts verlieren. Ich habe weder Geld noch Gut begehr auch der keines. Der einige nichtige Leib ist noch übrig: richten ste denselben hin durch List oder Gewalt, tun sie mir wahr-femen großen Schaden, verkürzen mir die Zeit meines en§ ir9enb eine Stunde oder zwo und helfen mir desto eher
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