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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 26

1906 - Langensalza : Gressler
26 er etwas Ähnliches 511 tun und tat durch einen öffentlichen Anschlag fund, er werde cim 10. Dezember 1520 um 9 Uhr vormittags auf einem Platze vor dem Elstertore in Wittenberg die päpstliche Bulle verbrennen. Eine große Menge von Bürgern fand sich ein. Ein Scheiterhaufen war schon aufgerichtet. Endlich erschien Luther, begleitet vou einer großen Schar jubelnder Studenten. Er zündete den Holzstoß an, warf die Bulle hinein und ries: „Weil du deu Heiligen des Herrn betrübet hast, so betrübe und verzehre dich das ewige Feuer!" — Tie Handlung war sehr wichtig; denn dadurch sagte er sich von dein Gehorsam gegen den Papst ganz los. An eine Aussöhnung war nun nicht mehr zu denken; er konnte nicht mehr zurück; nun mußte er obsiegen ober untergehen. — Wie ausgebracht der Papst gegen ihn war, zeigte sich bald. Es erschienen zwei päpstliche Gesandte, die vom Kurfürsten verlangten, daß er Luthers Schriften verbrennen, ihn selbst aber gefangen nehmen lassen und nach Rom schicken sollte. Aber sie erhielten zur Antwort, wenn Luther etwas Unrechtes getan oder geschrieben habe, so möge ihn der Papst vor gleichen, gelehrten, frommen und unverdächtigen Richtern aus ein frei, sicher und genugsam Geleit an ungefährlichen Orten verhören lassen; denn nnverhört und unüberwunden würden seine Bücher nicht verbrannt werden. Kaiser Karl hatte ans das Jahr 1521 einen Reichstag ausgeschrieben, der in Worms gehalten werden sollte, und schrieb an den Kurfürsten, er möge doch auch kommen und Luther mitbringen, damit dessen Sache da verhandelt würde. Ter Kurfürst meinte es schon damals mit Luther herzlich gut und schrieb daher zurück, man möchte ihn damit verschonen. Als er aber Luther fragte, ob er wohl nach Worms gehen würde, wenn ihn der Kaiser dahin entböte. so antwortete er: „Wenn ich berufen werde, will ich, so viel an mir ist, mich eher krank hinführen lassen, falls ich nicht gesund kommen könnte; benu es ist nicht zu zweifeln, daß ich von Gott berufen werbe, so mich der Kaiser beruft. Wollen sie die Sache mit Gewalt hanbelrt, wie es scheint, so ist die Sache Gott zu beichten. Der lebet und herrschet noch, welcher die drei Männer im feurigen Ofen erhalten. 'ii;itl er aber mich nicht erhalten, ist's um
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