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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 39

1906 - Langensalza : Gressler
39 vordersten Reihe niedergeschossen würde, stünde in der hintersten wieder lebendig auf. Ihm sehr zur gelegenen Zeit entstand gerade ein Regenbogen an, Himniel. „Seht!" schrie er, „das Zeichen des Bundes, welchen Gott mit uns macht! Dieser Bogen ist der Bürge unseres Sieges und des Untergangs unserer Feinde. Frisch angegriffen also!" — Aber noch standen die Bauern unschlüssig da, sahen ihn au und stellten Betrachtungen an über seinen Ärmel. Da ließ er den armen Edelknaben iu Stücke hauen, damit jeder Weg zum gütlichen Vergleiche abgeschnitten würde, und nun griffen alle zu den Sensen, Piken und andern Waffen und erwarteten die Feinde. Diese ließen auch nicht lange auf sich warten. Tie Kugeln sausten, die Reiter jagten herbei, und wie Spreu waren die Bauern beim ersten Anlause auseinandergesprengt. Sie sahen sich nach Münzer und seinem Ärmel um; aber bei dem ersten Kanonenschüsse hatte er die Flucht ergriffen und sich in Frankenhansen auf einem Heuboden versteckt. Tie armen Bauern sahen nun ihre Verblendung ein, fielen nieder und baten um Gnade. Aber jetzt war es zu spät. Viele wurdeu niedergeritten, an 5000 erschlagen und die Gefangenen nachmals enthauptet. Dasselbe Schicksal traf auch Münzer und die andern Volksanführer. Da wir einmal bei der Erzählung der Übertreibungen jener Zeiten sind. so wollen wir noch von einer berichten, die sich in den Jahren 1534 und 1535 zutrug. Von Münzers Anhängern waren einige entkommen und hatten sich nach Holland gewandt, wo sie auch manche Anhänger bekamen. Diese Leute kamen auf den Einfall, alle, die zu ihnen gehörten, noch einmal zu taufen, weil die Kindertaufe keine wahre Taufe fei; denn die Kinder verständen ja nichts davon. Auch behaupteten sie, alle, die zu ihrer Kirche gehörten. wären heilig und zur Gründung des Reiches Jesu auf Erden berufen. Einige dieser Wiedertäufer kamen nun nach Westfalen und ließen sich in Münster nieder: der Schneider Johann B o ck o l d (Jan Bockelsohu) von Leyden, Jan Matthiesen, ein Bäcker von Harlem, der Tuch Händler K n i p-p e r d o l l i n g. Krechting und andere. Ein Prediger der Stadt. Rottmann, ein unwürdiger Schüler Luthers, schloß sich bald an
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