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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 46

1906 - Langensalza : Gressler
46 anderen Geistlichen darüber den Kopf schütteln; aber keiner wagte den frommen Mann anzugreifen. Nun berief man ihn nach Zürich, zwei Jahre später, als Luther die 95 Satze angeschlagen hatte. Gleich in seiner ersten Predigt lehrte er das reine Evangelium, wie es uns die Apostel hinterlassen haben, frei von allen menschlichen Zusähen, und so fuhr er fort zu lehren und bekämpfte mutig Aberglauben, Unglauben und Lasier, wo er sie fand. Damals reiste in der Schweiz ein italienischer Franziskanermönch. Bernhard Samson, umher und predigte, wie Tezel in Norddeutschland, den Ablaß. Aber Zwingli eiferte gegen den schändlichen Mißbrauch so laut, daß Samson nicht in Zürich eingelassen wurde. Dies ermunterte Den braven Zwingli weiter zu gehen und auch die anderen Mißbräuche der römischen Kirche anzugreifen, und dadnrch wurde ihm sein Werk erleichtert, daß der Rat von Zürich ihm Beifall gab und feine Verbesserungen unterstützte; ja schon 1520 mürbe befohlen, daß in Zürich und dessen Gebiete das Wort Gottes ohne menschliche Zusätze gelehrt werden soll te, und nachdem dies zwei Jahre lang geschehen war, wurden auch die äußeren Gebräuche, die dem reinen Evangelium zuwider sind, die Messe, die Ohrenbeichle u. dergl. abgeschafft. Da nun Zwingli fortfuhr, für Ausbreitung der einfachen Lehre Jefu tätig zu wirken, so bot ihm der Papst Hadrian hohe geistliche Ehrenstetten an in der Hoffnung, ihn dadurch zum Schweigen zu bringen. Aber Zwingli achtele den Beifall Gottes und den Schatz im Himmel für höher als menschliche Ehre und lehnte alle Anträge ab. Der Rat von Zürich berief daher alle Geistliche, die Zwinglis Lehre glaubten wiederlegen zu können, nach dieser Stadt, und obgleich über 600 zusammenkamen, so ging er doch siegreich aus der Disputation hinweg. Nun gab er sein Glaubensbekenntnis von der wahren und falschen Religion heraus und äußere sich darin fast ganz genau auf dieselbe Weise wie Luther. „Nur die Bibel," sagte er, „muß über unsern Glauben und unser Tun entscheiden ; alle menschlichen Zusätze sind verwerflich, und eher wird es um uns nicht gut stehen, bis wir zu der Einfachheit der christlichen Kirche, wie sie in der ersten Zeit nach Jesu Weg
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