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1. Geschichte der neueren Zeit
1906 -
Langensalza
: Gressler
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1. Geschichte der neueren Zeit 
- S. 55
1906 -
Langensalza
: Gressler
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auf den dazu bestimmten Wagen und gaben der Leiche das Geleit bis weit vor die Stadt. In allen Dörfern, dnrch welche der Zug kam. standen die Banern der Gegend in ihren Feierkleidern, um dem hochverdienten Manne die letzte Ehre zu erweisen; alle Glocken (nuteten. So kam der Zug um 5 Uhr abends nach Halle. Eine unzählige Menge von Einwohnern war herausgeströmt, die Leiche zu empfangen. 9tin Tore standen die Geistlichen und der Magistrat, und die Lehrer mit den Schülern zogen vor dem Leichenwagen mit Gesängen einher. Das Gebränge war so groß. daß der Äragen oft anhalten mußte und fast zwei Stunben gebrauchte, ehe er die Marktkirche erreichte. Hier wurde die Leiche niedergesetzt und Trauerlieder gesungen oder vielmehr geschluchzt; so allgemein und tief war die Betrübnis der treuen Hallenser. Am folgenbeu Tage begleitete man die Leiche mit benfelben Ehren wieber vor das Tor, und am 22. Februar traf sie in Wittenberg ein und zog durch dasselbe Tor, vor welchem Luther einst die päpstliche Bulle den Flammen übergeben hatte. Nichts von der allgemeinen 4,Tauet der Bürger, der Frauen und Kinder! Nichts von den Feierlichkeiten des Leichenbegängnisses! Er würde eingesenkt in eine Gruft vor dem Altare der Schloßkirche, wo noch sein Sarg zu sehen ist. Eine schöne, große Metallplatte verschließt die Gruft und zeigt den Ort. wo seine Asche ruht. Erst 14 Jahre nach ihm starb auch der edle Melanchthon. Wie er im Leben neben Luther lebte und wirkte, so ruht er auch im Tode neben ihm.
9. Neue Feldzüge Karls V. Der Srhmalkaldilche Krieg und seine Folgen.
Kaiser Karl hatte wenig Zeit, sich um die Religionsstreitigkeiten in Deutschland zu bekümmern; denn er hatte nicht nur mit Franz I. Kriege zu führen, sondern er unternahm auch zwei Seefahrten nach der afrikanischen Nordküste. Die Türken trieben nämlich damals im Mittelländischen Meere viel Seeräuberei und plünderten sogar nngeschent die Küsten von Spanien, Sizilien und Neapel. Besonders gefürchtet machte sich der Seeräuber Hayradin Barbarossa, eines griechischen Töpfers Sohn aus Lesbos, der zum mohammeda-