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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 66

1906 - Langensalza : Gressler
66 sondern ihnen für den Fall, daß sie eine andere Konfession bekannten, die er nicht dnlden wollte, das Auswandern erlauben. Die bis znm Passauer Vertrag eingezogenen Kirchengüter sollten den Protestanten verbleiben; dagegen sollten neue Kirchengüter nicht mehr eingezogen werden. Diese letztere Bestimmung, der sogenannte „geistliche Vorbehalt", sollte wieder eine Quelle neuer Streitigkeiten werden; schon damals protestierten die evangelischen Mitglieder des Reichstages gegen dieselbe. Der tapfere Moritz erlebte diesen Religionssrieden nicht mehr. Ein wilder Mensch, der Markgraf Albrecht von Brandenburg-Kulmbach, hatte schon lange in Deutschland vielen Unfug getrieben, war bald diesem, bald jenem Fürsten ins Land gefallen und hatte auf eigene Hand Krieg geführt. Dem Unwesen mußte endlich gesteuert werden. Moritz ging mit dem alten Herzoge Heinrich von Braunschweig aus ihn los und traf ihn in der Lüneburger Heide bei dem Dorfe Sievershaufen (1553). Schnell griff er ihn an und warf ihn nach einem hartnäckigen Kampfe in die Flucht. Aber der Sieg war teuer erkauft worden. Bald nach dem Anfange der Schlacht wurde dem Herzog Heinrich gemeldet, daß sein trefflicher Sohn, ein kräftiger Mann von 31 Jahren, schwer verwundet fei. Der alte Mann bezwang feinen Schmerz. Aber bald kam ein zweiter Bote mit der Nachricht, auch sein ältester Sohn sei entseelt. „Das ist zu viel!" rief er aus, und die Tränen stürzten ihm ans den Augen. Mit der Wut der Verzweiflung stürzte er sich in den Feind, den Tod suchend, aber nicht findend. Da traf ihn der dritte Schlag, auch Kurfürst Moritz fei verwundet. Eben war der Sieg entschieden worden; da wurde Moritz von hinten von einer Kugel erreicht, die ihm in die Eingeweide fuhr. Man hob ihn vom Pferde und lehnte ihn an eine Weide, von wo er noch den nahestehenden Soldaten zurief, die Feinde nachdrücklich zu verfolgen. Jetzt kam der alte, funnnerbelcistete Heinrich. Beim Anblicke des verwundeten Freundes vergaß er des eigenen Verlustes und sorgte, daß der Kranke ins Lager getragen würde. Dieser glaubte, ungeachtet großer Schmerzen, die Wunde sei nicht gefährlich, und freute sich über die uni ihn heruingesteöten erbeuteten
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