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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 71

1906 - Langensalza : Gressler
71 Im Jahre 1493 unternahm Friedrich der Weise eine Reise nach Jerusalem. Auch Eranach befand sich unter der sehr Zahlreichen Begleitung von Rittern. Herren und Geistlichen und malte auf Befehl seines Herrn eine sogenannte Reisetafel auf Leinwand d. h er stellte auf derselben alle Städte, Schlösser und Gegenden dar, durch welche sie reisten. Nach seiner Rückkehr wählte er Witteuberg zu seinem beständigen Wohnorte. Er verheiratete sich mit der Tochter des Bürgermeisters in Gotha und lebte mit ihr in recht glücklicher Ehe; denn er war ein sanfter, gutmütiger Mann. den alle Leute darum achteten und liebten. Auch erwiesen seine Mitbürger ihm das Vertrauen, ihn 1519 zum Kämmerer und Senator und 1537 gar zum Bürgermeister zu wählen. Dies Amt bekleidete er sieben Jahre: dann legte er es freiwillig nieder, weil ihn das Alter drückte. Auch während der Verwaltung seines Amtes malte er fleißig, besonders die Bildnisse der sächsischen Kurfürsten und Prinzen und seiner Freunde Luther und Melanchthon, die er häufig vervielfältigte. Ein harterschlag traf Crauach im Jahre 1536. Er hatte nämlich seinen ältesten Sohn Johann nach Italien geschickt, damit er sich dort in der väterlichen Kunst noch mehr ausbilde. Ta bekam er unerwartet die Nachricht, daß er in Bologna gestorben war. dieser Tod schug ihn um so mehr darnieder, da er und seine yrau sich als die Ursache seines Todes anklagten, weil sie ihm zur Reise ihre Einwilligung gegeben hatten. Luther und andere Freunde besuchten ihn und versuchten vergebens, ihn zu trösten. Füns Jahre darauf verlor er auch seine geliebte Fran und nach abermals fünf Jahren seinen Freund Luther. Fast noch mehr als diese häuslichen Kümmernisse schlugen den alten Mann die Unglücksfälle nieder, die 1547 sein Vaterland Sachsen und seinen Kurfürsten trafen. Als Kaiser Karl nach dem Siege bei Mühlberg vor die Residenz Wittenberg rückte und sie belagerte, waren säst alle angesehenen Einwohner ans Furcht vor dem Kriegsungemache fortgegangen. Nur Cranach hielt es für feine Bürgerpflicht, zu bleiben und zu erwarten, was da auch kommen würde. Als Karl die Stadt erobert hatte, erinnerte er
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