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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 73

1906 - Langensalza : Gressler
73 Nachdem Moritz die Regierung von Kursachsen angetreten hatte, ließ er sich von seinen neuen Untertanen huldigen. Nur Cranach vermochte nicht dem Manne Treue und Gehorsam zu geloben, der so zweideutig an seinem geliebten Herrn gehandelt hatte. Er verließ das Land, das ihn so lange ernährt hatte, sagte seinen zahlreichen Freunden und Verwandten in Wittenberg Lebewohl und reiste nach Augsburg in das Gesängnis seines Herrn. Hier blieb er zwei Jahre und suchte mit seltener Treue dem armen Gefangenen die Langeweile zu vertreiben. Im August 1552 ließ endlich der Kaiser dem Kurfürsten seine Freiheit ankündigen. Schon am sechsten -r.age darauf saßen er und der treue Cranach auf dem Reisewagen, um sich nach Weimar zu begeben, wo sie mit großer Freude und Auszeichnung empfangen wurden. Mehr aber als alles erfreute den alten Lukas, daß er feine Tochter Barbara, die Frau des sächsischen Kanzlers Brück, hier fand. Von nun an beschloß er, in Weimar zu bleiben. Schon im folgenden Jahre (1553) starb er hier in den Armen seiner Tochter im 81. Jahre. Cranach war, wenn er auch als Künstler nicht an Dürer und Holbein heranreicht, doch unzweifelhaft einer der größten Meister feiner Zeit. Durch seine Bildnisse der Reformatoren, die schon zu seinen Lebzeiten in zahlreichen Holzschnitten verbreitet wurden, wurde er überall bekannt. Außer seinen großen Ölgemälden malte er auch treffliche Miniaturbilder. Wir besitzen noch viele Bilder von ihm ; eins der bedeutendsten ist das Altarbild in der Stadtkirche zu Weimar, das von ihm begonnen, aber von seinem Sohne, Lukas Cranach dem Jüngeren, vollendet wurde. Albrecht Dürer war ein Jahr älter als Cranach. Er war der Sohn eines mit Kindern reich gesegneten Goldarbeiters in Nürnberg. Auf Wunsch feines Vaters lernte auch Albrecht in der väterlichen Werkstatt das Goldschmiedehandwerk. Aber je älter er wurde, desto mehr verlor sich die Kunst seines Vaters; er wünschte dagegen ein Maler zu werden. Der Vater hatte nichts dagegen und gab ihn zu einem geschickten Maler der Stadl in die Lehre. Zu seinem Glücke trieb dieser Mann auch zugleich die
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