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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 77

1906 - Langensalza : Gressler
77 Holzschnitte werden noch jetzt sehr geschätzt. Ta er in Basel schlecht bezahlt wurde und nicht genug zu tun hatte, machte er sich ans, um als wandernder Maler sich Geld zu verdienen. Er reiste in der Schweiz und in Schwaben umher und bemalte die Häuser reicher Leute vou innen und von außen. Eine wichtige Bekanntschaft machte Holbein nach seiner Zurück-kunst in Basel. Ter berühmte Erasmus, einer der witzigsten und gelehrtesten Köpfe jener Zeit, gewann den jungen Künstler lieb, obgleich eine innige Freundschaft schon wegen der Verschiedenheit des Alters nie zwischen ihnen bestand. Einmal siel dem Maler des Erasmus kleine Schrift: „Lob der Narrheit" in die Hände. Erfand das Buch sehr ergötzlich und versah es sogleich am Rande mit 83 schönen Federzeichnungen. Als man die Arbeit dem Erasmus brachte, freute sich dieser sehr darüber und bat den Maler, die Figuren in Holz zu schneiden, und nachmals wurde das Buch, so oft es wieder gedruckt wurde, immer mit deu'holzschnitten Holbeins versehen. So wie Cranach die Bilder Luthers und Melanchthons vervielfältigt hat, so hat Holbein den Erasmus unzählige Male gemalt. So beliebt auch Holbeiu nun schon durch seine Kunst in und um Basel geworden war, so gab es doch nur sehr geringen Verdienst, denn ein finsterer, bilderseindlicher Geist gewann mehr und mehr die Oberhand. Daher war ihm der Antrag eines englischen Großen, der durch Basel reiste und ihn einlud, in England sein Glück zu versuchen, ganz recht. Taß er Weib und Kinder daheimließ, machte ihm wenig Kummer, so wie ihm denn überhaupt der sanfte, liebenswürdige Charakter Dürers ganz fehlte. Er ließ ihnen seine vorrätigen Gemälde zurück, damit sie durch den Verkauf derselben leben könnten, versah sich mit Empfehlungsschreiben von Erasmus und reiste 1526, 28 Jahre alt, fröhlich vou Basel ab. Wovou unterwegs leben, war ihm nicht bange: sein Pinsel sollte ihn ernähren. Er reiste durch die Niederlande, kam glücklich nach London, ging sogleich zum berühmten Kanzler Thomas Morus, gab hier seinen Empfehlungsbrief von Erasmus ab und wurde sehr freundlich in des Kanzlers Haus aufgenommen. Hier übte er sich im Englischen, lernte die englischen Sitten, um sich öffentlich mit Anstand zeigen
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