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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 108

1906 - Langensalza : Gressler
108 erkundigen. Darnley beruhigte es. indem er sich vom Balkon aus zeigte und sich für die Sicherheit der Königin verbürgte. Iuzzios Ermordung hatte Maria ihrem Gemahl noch mehr entfremdet. Das Verhältnis zwischen beiden Gatten änderte sich auch nicht, als Maria drei Monate darauf einen Sohn bekam, der Jakob genannt wurde. Es war, als wenn das Gespenst des Ermordeten steh zwischen beide gestellt hätte. Desto eifriger bemühte sich jetzt Graf Bot hwell um die Gunst der Königin. Bothwell stammte ans einer angesehenen schottischen Familie; aber er war kein Edelmann. Als er die Abneigung Marias gegen ihren Gemahl bemerkte, redete er ihr zu, sich von ihm scheiden zu lassen. Maria wäre wohl mit Freuden dazu bereit gewesen: aber si? zweifelte, daß Darnley sich ohne weiteres entthronen liesse. Da schwur er ihr, er werde sie von ihrem Manne befreien, koste es, was es wolle. Darnley hatte sich nach Glasgow begeben, wo er nach einiger 3eit plötzlich sehr krank wurde. Maria reiste zu ihm, da sie erfuhr, das; er ihre Gegenwart sehnlichst wünsche, und als er etwas hergestellt war, nahm sie ihn mit sich nach Ediuburg, wo sie mit ihm ein Landhalis bezog, welches in der höchsten uni) gesundesten Gegend vor der L-tadt lag. Hier pflegte sie ihn sorgfältig und brachte acht ^age bei ihm zu. Indessen entwarf Bothwell mit einigen andern den Plan, den König schnell und sicher aus j.der Welt zu schaffen. Maria war fortwährend um ihren Gemahl: nur eine Nacht war sie abwesend, weil sie in ihrem Schlosse in der Stadt einer ihrer Kammersrauen eine Hochzeit ausrichtete und den Ball selbst zu eröffnen versprochen hatte. Am 9. Februar 1567 verließ iie ihn abends gegen 11 Uhr, und eben diese Nacht wählten die Verschworenen zur Ausführung ihres Vorhabens. 'Megen 2 Uhr morgens flog das Haus, in welchem sich der König befand, mit einem fürchterlichen Knalle in die Luft. Maria war oder stellte sich erschrocken: sie jammerte laut auf, und versprach, alles aufzubieten. den Täter zu entdecken. Der Hauptverdacht fiel auf Bothwell ; da man aber wußte, in wie hoher Gnade er bei Maria stand, so wagte es niemand, ihr die öffentliche Vermutung mitzuteilen. Nur in der Nacht ließen sich in den Straßen Stimmen hören,
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