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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 134

1906 - Langensalza : Gressler
134 Tie Bußübungen sind eine Genugtuung gegen Gott. Die Heiligen sollen angerufen und die Reliquien verehrt werden. So war also jede Hoffnung, daß sich die evangelische und die katholische Kirche jemals einigen könnten, verschwunden: denn durch die Beschlüsse der Kirchenversammlung war jede Verbesserung der römischen Kirche abgeschnitten. Übrigens hatte die Reformation in Teutschland schon solche Fortschritte gemacht, daß sich nach den Berichte» italienischer Zeitgenossen bereits nenn Zehntel dazu bekannten, und es würde gewiß gauz Deutschland die ueue Lehre angenommen haben, wenn nicht die Jesuiten durch List und Gewalt die Untertanen der römisch-katholischen Fürsten wieder unter das alte Joch zurückgebracht hätten. 90? a x i m i l i a n Ii.*), Ferdinands Sohn, folgte dem Vater 1564 und trat ganz in seine Fußstapfen, ja er war noch dnldfamer als jener; denn er war, obgleich römisch-katholisch erzogen, doch ganz evangelisch gesinnt; und wer weiß, ob er nicht selbst zu dieser Kirche sich bekannt hatte, wenn er nicht wegen seiner der römischen Kirche angehörenden Länder hätte auf den Papst Rücksicht nehmen müssen und wenn die Streitigkeiten der evangelischen Theologen ihn nicht angewidert hätten. Aber seinem milden Sinne verdankte es Deutschland vorzüglich, daß auch unter ihm der Friede im Lande *) Maximilians Bruder. Erzherzog Ferdinand, Besitzer der Grafschaft Tirol, ist bekannt als Gatte der durch Schönheit und Anmut berühmten Philippine Welser. Als er einst (1547) nach Augsburg zum Reichslage ritt, erblickte er sie. die Tochter eines der Welser, die mit den Fuggers in Augsburg die reichsten Kaufleute waren, am Fenster. Ihre Schönheit machte auf ihn einen solchen Eindruck, daß er, ein 19jähriger Jüngling, um ihre Hand warb. Er vermählte sich mit ihr ohne Vorwissen seines Vaters Ferdinand und seines Oheims Karls V. Beide waren darüber sehr erzürnt und einige Zeit lang durfte der Erzherzog seinem Vater nicht vor die Augen tommen. Indessen lebte er mit ihr auf Schloß A m b r a s bei Innsbruck in der glücklichsten Ehe. Erst nach ackt Jahren wurde der Kaiser Ferdinand, als er sie zum erstenmal sah und sprach, durch ihre große Liebenswürdigkeit versöhnt. Sie steub nach 30jähriger Ehe in Innsbruck und liegt dort in einer Kapelle der Hoskirche nebst ihrem Gemahl. Eine schöne Figur von Marmor nuf ihrem Grabe zeigt die liebliche Frauengestalt.
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