Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der neueren Zeit - S. 148

1906 - Langensalza : Gressler
148 ihnen war! Margareta ließ ihre Soldaten gegen sie marschieren (15g7), und die Truppen der Geusen wurden zum Schrecken der Calvinisten zusammengehauen. Endlich fiel Margareta ein Mittel ein. wodurch sie ihre Freunde von ihren heimlichen Feinden unterscheiden könnte und die letzteren zwänge, sich bestimmt zu erklären. Sie verlangte von den Häuptern des Adels einen Eid. daß sie den katholischen Glauben befördern, die Bilderstürmer verfolgen und Ketzerei aller Art nach besten Kräften ausrotten wollten. Viele leisteten ihn, auch Egmont. der sich durch die Gnade des Königs ganz sicher hatte machen lassen. Hoorn verweigerte ihn, weil er, wie er sagte, still auf seinen Gütern lebte und also mit der Regierung nichts mehr zu tun hätte Brederode legte lieber seine Ämter nieder, um keinen Meineid zu schwören, und Omnien — entschloß sich, sein Vaterland zu verlassen, um es zu einer glücklicheren Zeit wieder zu betreten. Er sah wohl, daß bei der Uneinigkeit der Geusen und der Verblendung Egmonts mit Gewalt nichts auszurichten war, und wußte, daß sich Herzog Alba bereits mit einem Heere näherte, um den Freiheitssinn der Niederländer zu knechten. Wartete er erst Alba ab, so war er verloren; Philipps Gesinnungen waren ihm nicht unbekannt. Aber ehe er ging, wünschte er noch einmal seinen Freund Egmont zu warnen, der so sicher seinem Untergang entgegenging. Tie Zusammenkunft wnrde gehalten. Egmont bestürmte Oranien zu bleiben. „Es wird dir deine Güter kosten, Oranien, wenn du auf deinem Entschlüsse beharrst", rief endlich Egmont. — „Und dir", antwortete Oranien, „dein Leben, Egmont, wenn du den deinigen nicht änderst." Noch einmal bat ihn Oranien mit allem Feuer einer zärtlichen Besorgnis, dem Ungewitter, welches heranzöge, auszuweichen. Aber Egmont erwartete von der Zukunft nur das Beste, und konnte sich nicht entschließen, sein gemächliches Wohlleben zu verlassen und von seiner Frau und seinen Kindern Entbehrungen zu verlangen, die durch eine Flucht nötig geworden wären. „Nimmermehr wirst du mich bereden, Oranien", sagte er, „die Dinge in diesem trüben Lichte zu sehen. Was kann auch der König mir anhaben? Er ist gütig und gerecht, und ich habe mir Ansprüche ans seine
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer