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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 214

1906 - Langensalza : Gressler
214 macht hatte. Er wurde vor kein Gericht, keinen Anklägern gegenüber gestellt und seinen Feinden die Wahl gelassen, ihn entweder an einen sicheren Ort zu bringen, oder ihn zu ermorden. Natürlich zogen sie das letztere vor. Tabei wurde jenes Patent heimlich erlassen, so daß Wallenstein nicht einmal Gelegenheit hatte, sich zu rechtfertigen. Tas Schändlichste dabei war, daß der Kaiser noch volle drei Wochen nach jener Achtserklärung mit Wallenstein im freundlichsten Briefwechsel blieb, ihn seinen lieben Oheim nannte, ihm Beweise von Vertrauen gab, ihn noch immer als Oberfeldherr» betrachtete und ihm versicherte, daß er ihm mit kaiserlicher Huld gewogen beibe. So reichte also der Kaiser den; Feldherrn die eine Hand mit der Versicherung seiner Gunst, während er mit der andern deu Mördern den Tolch übergab, den lästigen Schuldner zum Schweigen zu bringen. Wallenstein ahnte anfangs von der gegen ihn gemachten Verschwörung nichts: er schenkte seinem Verräter Piccolomini noch immer sein Vertrauen, und da er selbst krank lag, so führte Terzka deu Briefwechsel mit Gallas, der sich auch nicht merken ließ, daß er bereits an seiner Stelle zum Ober-seldherru ernannt war. Dagegen zog dieser heimlich die dem Feld-Herrn feindlichen Generale in die Verschwörung, verschwieg aber das kaiserliche Patent noch den übrigen Offizieren. Nur seinen Vertranten teilte er es mit und befahl ihnen, keinen Befehl mehr von Wallenstein anzunehmen. Indessen war es nicht möglich gewesen, die Sache so geheim zu halten, daß der Herzog nicht endlich von der gegen ihn gesponnenen Verschwörung etwas erfahren hätte. Er setzte darauf, noch tu Pilsen, gemeinschaftlich mit den hier aufs neue versammelten Obersten eine feierliche Erklärung auf. „daß es keinem von ihnen in deu Sinn gekommen fei, wider des Kaisers Majestät das Geringste zu gedenken, noch irgend eine Machination anzustellen, sie hätten sich dadurch bloß verbindlich machen wollen, Feldherr und Oberste, treu und redlich bis aus den letzten Blutstropfen beieinander zu halten und sich nicht trennen zu lassen." Zugleich befahl Wallenstein den Obersten, mir seine, Jllos und Terzkas Befehle zu befolgen. Aber jetzt kam jede Maßregel zu spät; der Stab war bereits
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