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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 255

1906 - Langensalza : Gressler
255 Joachim I. Er führt den Beinamen Nestor, weil sein Rat viel bei den Fürsten des Reiches galt. Aus den Reichstagen zu Worms und Augsburg hielt er glänzende Reden gegen Luther und die Protestanten. Trotzdem konnte er nicht hindern, fraß die Reformation nicht nur in seinem Lande, sondern auch in seinem Haufe Eingang fand; seine (Gemahlin Elisabeth nahm heimlich vie lutherische Lehre an und floh dann aus Furcht vor seinem Zorn nach Wittenberg, luo sie in persönlichen Berkehr mit den Reformatoren trat. Joachim ü. (1535 — 71) führte die Reformation in den brandenburgischen Länbern ein, und mit Freudigkeit bekannten sich seine Untertanen zu der lutherischen Lehre (1539). Ferner erlangte er vom Könige von Polen, Sigismund, daß dieser ihm die Mitbelehnung des Herzogtums Preußen (Ostpreußen) erteilte. Der Großmeister des deutschen Ordens in Preußen, Albrecht von Brandenburg, war nämlich im Jahre 1525 zu lutherischen Kirche übergetreten und hatte das bisherige Ordensland Preußen in ein erbliches Herzogtum verwaudelt. doch so. daß sein Land noch immer ein Sehen von Polen blieb. Wenn nun Albrechts Haus ausstarb, so wäre Preußen an Polen zurückgefallen. Darum suchte und verlangte Joachim als ein naher Anverwanbter des Herzogs Albrecht die Mitbelehnung Preußens, bannt bies Land im Falle des Aussterbens bei' regierenben Linie an Brandenburg falle. Ebenso folgenreich war auch der Erbvertrag, den er mit dem Herzoge von Wohlau, Brieg und Liegnitz schloß; denn durch das spätere Aussterbcu dieses schlesischeu Fürstenhauses erhielt Brandenburg das Erbrecht, das Friedrich der Große geltend machte. Nach Joachim Ii. folgten die beiden unbedeutenden Regierungen des herrischen Johann Georg. 1571 — 98, und des gutmütigen Joachim Friedrich, 1598—1608. Johann Sigismund (1608—19) war ein Urenkel Joachims Ii. Seine Regierung ist wegen der Erwerbung Preußens und der Rheinländer merkwürdig. Gleich zu Anfange seiner Regierung brachte er es beim Könige von Polen, Sigismund, dahin, daß er die förmliche Belehnung von Preußen erhielt, damit
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