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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 278

1906 - Langensalza : Gressler
278 den. Ludwig wußte sich zuletzt gar keinen Rat mehr. Alle Kassen waren leer; die gedrückten Untertanen konnten nichts mehr schaffen, weil der Krieg allen Handel und alle Fabriken zerstört hatte, und doch mußte Ludwig gewöhnlich fünf Heere auf einmal halten. Da blieb ihm zuletzt nichts übrig — o wie schwer mußte das nicht seinem Stolze werden! — als seine Feinde um Frieden zu bitten. Er hoffte den Niederländern am leichtesten beikommen zu können und wandte sich zuerst an sie. Aber sie antworteten ihm als ehrliche Männer, sie könnten für sich allein keinen Frieden schließen, erst müßten sie ihre Bundesgenossen fragen, und diese machten so hohe Bedingungen, daß Ludwig noch einmal das Kriegsglück zu versuchen beschloß. Aber mit federn Jahre wurde die Not größer; er mußte immer wieder um Frieden bitten. Wie triumphierten nicht seine Feinde! Sie trieben ihre Forderungen immer höher, und zu ihrem Erstaunen willigte Ludwig in alles. Er war bereit, nicht nur aus die ganze spanische Monarchie für sich und seine Enkel zu verzichten, sondern selbst alle früher eroberten Provinzen wieder herauszugeben. Hiermit hätten feine Feinde wohl zufrieden sein sönnen. Aber Übermut tut niemals gut. Ihre Schadenfreude wurde bald empfindlich bestraft. Sie verlangten nämlich endlich gar noch, er sollte feine Heere mit den ihrigen vereinigen, um feinen Enkel mit Gewalt aus Spanien zu vertreiben. „Nein!" rief er unwillig aus, „soll ich einmal durchaus Krieg führen, so will ich ihn doch lieber für, als gegen die Meintgen führen!" Damit wurden die Unter- handlungen abgebrochen. Bald darauf gelang es ihm, sich mit Anna von England zu vertragen, und nun waren die übrigen nicht mehr stark genug, ihm zu widerstehen. Im Jahre 17 13 schloß Ludwig in Utrecht Frieden mit England, den Niederlanden, Preußen und Savoyen. Er verlor nicht nur fast nichts von seinen früheren Besitzungen, sondern setzte wirklich durch, daß sein Enkel König von Spanien blieb, nachdem er vorher feierlich auf die Thronfolge in Frankreich verzichtet hatte. England erhielt die amerikanischen Besitzungen Neufundland, Neufchottland und die Hudfonsbailänder, außerdem von Spanien die Festung Gibraltar und die Insel Mtnorca; die Niederlande mußten sich mit dem
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