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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 280

1906 - Langensalza : Gressler
280 ein stolzer und träger Herr, dem die Ruhe über alles ging. Und doch sind wenige Regierungen so unruhevoll gewesen wie die seinige! 'Bald mußte er mit den Franzosen, bald mit den mächtig andringenden Türken Krieg führen. Er selbst aber nahm feinen großen Teil daran und überließ die Sorge feinen Günstlingen. Wenn sonst ein Kaiser mit den deutschen Fürsten etwas zu besprechen hatte, so berief er einen Reichstag. Das geschah auch unter Leopold 1663, wo er sie nach Regensburg berief, um sie zu bewegen, ein Heer gegen die Türkei aufzustellen. Aber sie kamen nicht selbst, sondern schickten Gesandte, und da so viel zu beratschlagen war und der Stoff sich immer mehr häufte, so wurde endlich beschlossen, daß von nun an ein fortdauernder Reichstag in Regen sbu rg sein sollte. So ist es auch bis zum Jahre 1806, wo das Deutsche Reich ausgelöst wurde, geblieben. — Daß der länderfüchtige Ludwig Xiv. mehrere Kriege mit Deutschland anfing, ist schon erzählt worden. Immer kamen die Deutschen dabei zu kurz, teils weil es an der gehörigen Einigkeit und dem gegenseitigen Vertrauen fehlte, teils weil sie sich die Franzosen jederzeit zuvorkommen ließen; denn während die Deutschen noch in Regensburg überlegten, hatten die Franzosen bereits gehandelt. Dringender war für Leopold selbst und feine Erbländer der wilde Andrang der Türken. Mehrmals waren sie schon in Ungarn zurückgeschlagen worden, als sie 1863 ihren Anfall mit größerer Kraft als vorher erneuerten und bis Wien vordrangen. Die unzufriedenen Ungarn unter Graf Emmerich von Tököli schlu- gen sich zu ihnen. Leopold mußte eilig feine Residenz verlassen, und wer fliehen konnte, floh ihm noch. Der kriegerische Großvezier Kara Mustapha, gesandt von Sultan Muhamed Iv., belagerte Wien mit 200 000 Mann und bestürmte es mit solchem Ungestüme, daß die Mauern wankten und die Hoffnung der Belagerten täglich mehr sank. Schon lagen die Türken zwei Monate vor der Stadt, und einmal waren die Stürmenden schon bis ans den Wall vorgedrungen. Fast täglich flogen Minen auf, durch welche die Wälle Lücken bekamen. Endlich bemerkten die hartbedrängten Wiener unter der. Türken eine Bewegung, die ihnen eine Annäherung des Entsatzes
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