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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 311

1906 - Langensalza : Gressler
311 er flüchtete nach Wien. Kaiser Karl Vi. nahm ihn in Schutz und verbarg ihn erst in Tirol, hernach in Neapel. 9(6er der russische Gesandte kundschaftete ihn ans, und Peter verlangte seine Auslieferung. Zugleich schrieb er an seinen Sohn: ,,Welchen Kummer bringst du über deinen Vater! Tue, was meine Gesandten von dir verlangen und fürchte dich nicht. Ich verspreche hiermit bei Gott und dem jüngsten Gerichte, daß ich dich nicht bestrafen will, wenn du dich meinem Willen durch Gehorsam und Zurückkehr unterwirfst. Tust du es aber nicht, so gebe ich als Vater dir meinen ewigen Fluch und werde dich schon zu finden wissen." — Alexei ließ sich bereden, nach Rußland zurückzukehren. Hier entsagte er feierlich der Krone und erhielt Verzeihung unter der Bedingung, daß er die Teilnehmer anzeige und nichts verschweige. Tas erste tat er, und eine Menge Menschen wurden dadurch unglücklich gemacht und hingerichtet. Seine eigene Mutter kam dabei in Untersuchung und wurde nun enger eingesperrt. Aber er verschwieg vieles, was erst nach und nach herauskam, und zugleich ergab sich, daß er die Absicht gehabt hatte, sich gegen seinen Vater zu empören und ihm den Thron zu rauben. Tas machte ihn der versprochenen Begnadigung unwürdig, und Peter setzte ein geistliches und ein weltliches Gericht über ihn nieder, welches ganz unparteiisch über den Schuldigen erkennen sollte. Der Urteilsspruch der Geistlichen lautete: „Will unser Herr den Gefallenen strafen nach seinen Taten, so hat er die Beispiele des Alten Testaments für sich. Will er aber Barmherzigkeit üben, so hat er für sich das Beispiel Jesu Christi, welcher den verlorenen Sohn aufnimmt und mehr Gefallen hat an Barmherzigkeit als am Opfer." Die weltlichen Richter sprachen ihm das Leben ab. Peter kämpfte mm einen schweren Kampf zwischen Regentenpflicht und Vatergefühl. Die Besorgnis, daß einst nach seinem Tode durch Alexei Unruhen entstehen könnten, gab den Ausschlag. Als dem ungeratenen Sohne das Todesurteil angekündigt wurde, erschrak er so, daß er augenblicklich erkrankte und von Stunde zu Stunde schwächer wurde. Dringend verlangte er, seinen Vater zu sprechen. Katharina redete Peter zu, ihm die Bitte zu bewilligen. Er fand ihn sehr krank.
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