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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 312

1906 - Langensalza : Gressler
312 Mit tränenden Augen und gefallenen Händen bekannte Alexei wiederholt: ,,Jch habe mich schwer an Gatt und meinem Vater versündigt. Ich bin des Lebens unwert und hoffe nicht, von der Krankheit zu genesen. Nur flehe ich Euch an, vor meinem Ende den Fluch, deu Ihr aus mich gelegt, von mir zu nehmen ititd mein Verbrechen zu verzeihen, mir den Vaterfegen zu erteilen und für meine Leele beten zu lassen." Alle Anwesenden waren tief gerührt, der Zar aber mächtig erschüttert. Als er sich etwas gefaßt hatte, gab er ihm seinen Segen, verzieh alles Vergangene und schied von ihm in tiefer Bewegung. Gegen Abend nahmen die Beängstigungen des Kranken zu: er begehrte dringend, noch einmal den Vater zu sprechen. Schwer entschloß sich Peter dazu; aber schon auf dein Wege erhielt er die Nachricht, daß Alexei gestorben sei. Dieser plötzliche Todessall regte, wie gewöhnlich, den Argwohn der Leute auf, und nun hieß es, Peter habe ihn heimlich töten lassen- Auf dieses traurige Ereignis folgt ein fröhlicheres, der Friede mit Schweden in Nystadt in Finnland (1721), nachdem Karl Xii. vor Friedrichshall erschossen war. Die ersten russischen Staatsbe- hörden beschlossen bei dieser Gelegenheit, die großen Verdienste ihres Zaren dadurch anzuerkennen, daß sie ihn baten, den Titel eines Vaters des Vaterlandes, eines Kaisers aller Reußen und des Großen anzunehmen. Nach einigem Sträuben willigte er ein. — Beit der Zeit nahmen jedoch seine Kräfte sichtlich ab. Seine ungeheure Tätigkeit, die vielen drückenden Sorgen und Kümmernisse und zum Teil auch seine heftigen Leidenschaften untergruben vor der Zeit seine Lebenskräfte. Er ging in den letzten Jahren wenig mehr aus, las viel, und nur die Drechselbank verschaffte ihm dann und wann Erholung. Zu dieser Kränklichkeit kam noch eine heftige Erkältung. Er sah eines Abends ein Boot in Gefahr unterzugehen. Ohne an sich zu denken, steuerte er schnell an den gefährlichen Ort, sprang selbst bis an die Brust ins Wasser und hals das Boot wieder flott machen. Bald darauf fiel er in feine letzte Krankheit, wobei er große Schmerzen litt. Als ihn die Geistlichen dabei ans Jesus, als das große Trostmittel aller Leidenden, hinwiesen, sprach er mit erheitertem Gesicht: „Ja, dies ist das einzige, was meinen
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