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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 327

1906 - Langensalza : Gressler
auf der Jagd war, wagten sie. zum Vorschein zu kommen und ihre Mutter zu besuchen. — Einmal waren sie auch da, als er Plötzlich dem Zimmer sich näherte. Sie hatten nur gerade so viel Zeit, daß der Prinz in einen Schrank und die Prinzessin unter das Bett sich verkroch. Unglücklicherweise war er sehr müde von der Jagd, legte sich auss Bett und schlief zwei ganze Stunden, und so lange mußten auch die beiden Unglücklichen in ihrer unbequemen Lage aushalten. — Eines Tages trat der Kronprinz in seines Vaters Zimmer. Kaum erblickte ihn dieser, als er auf ihn lossprang. ihn beim Kragen faßte und ihn wütend mit dem spanischen Rohre so lange prügelte, bis ihm die Kräfte ausgingen. Solche Behandlungen erfuhr der arme Prinz öfters, besonders seitdem der Vater erfahren hatte, daß er Schulden gemacht hatte. Einmal warf der König ihn zu Boden, schleppte ihn bei den Haaren zum Fenster und hätte ihn im Zorne erwürgt, wäre nicht auf das Geschrei des Prinzen ein treuer Kammerdiener herbeigekommen, der ihn aus der Hand des Wütenden rettete. Diese Mißhandlungen verstimmten den Kronprinzen so, daß er endlich daran dachte, sich durch die Flucht dem grausamen Pater zu entziehen. Auf einer Reife, die er 1,30 mit feinem Vater machte, sollte der Plan ausgeführt werden. Zwischen Heidelberg und Heilbronn wollte er entfliehen. Eben wollte er schon auf das dazu bestimmte Pferd steigen, als mehrere Offiziere, die genau über seine Schritte wachten, dazu kamen und ihn zurückführten. Alles wurde dem Könige gemeldet, der, weil der Beweis fehlte, dazu schwieg, bis er einen Brief erhielt, welchen der Kronprinz an seinen Freund, Herrn von Katte in Berlin, geschrieben und in welchem er ihm erzählt hatte, er werde in zwei Tagen entfliehen und hoffe ihn im Haag zu treffen, von wo sie nach England gehen wollten. Unglücklicherweise war aber dieser Brief an einen andern Katte gekommen, der ihn sogleich dem Könige zusandte. Dieser befahl den Obersten von Waldow und von Rochow, genau aus den Kronprinzen acht zu geben. Von Frankfurt bis Wesel ging die Reise zu Wasser. Sobald der König seinen Sohn erblickte, siel er über ihn her, faßte ihn bei den Haaren und hätte ihn erwürgt, wäre nicht der Oberst
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