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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 363

1906 - Langensalza : Gressler
363 aufzubrechen und nach Schlesien zu eilen. Er war in der übelsten Laune von der Welt: seit einem Jahre hatte ihn Unglück aus Unglück betroffen, und nichts ärgerte ihn mehr, als daß er so viele Leute und Zeit vergeblich vor Dresden verloren hatte. Daher hatte er auch einem seiner besten Regimenter, welches sich nach seiner Meinung bei einem Ausfalle der Feinde nicht lange genug gewehrt hatte, die Seitengewehre und den Offizieren die Huttressen genommen, eine Strafe, welche die unschuldigen Leute tief demütigte. Der Marsch nach Schlesien ging mit reißender Geschwindigkeit vonstatten. Es war große Eile nötig, weil Laudon mit 50000 Mann Breslau belagerte, und darin waren nur 3000 Mann Preußen, die noch obendrein 19 000 österreichische Kriegsgefangene zu bewachen hatten. Aber die Preußen hatten einen General an ihrer Spitze, der allein ein Heer wert war. Dies war der General Tauenzien, der auf Laudons Drohungen, die Stadt zu beschießen, wenn sie sich nicht ergebe, die feste Antwort gab, er würde den Feind auf den Wällen erwarten, wenn auch die Häuser in Asche verwandelt werden sollten. Obgleich nun Laudon die Stadt beschießen ließ, so wehrte sich doch Tauenden so lange, bis Friedrich zu Hilfe kam und die Kaiserlichen vertrieb. Bis L i e g n i U war Friedrich, immer von den Österreichern unter Daun begleitet, gekommen; hier aber sah er sich von allen Seiten von den Kaiserlichen eingeschlossen. Er war in einer mißlichen Lage: denn er hatte nur noch für drei Tage Brot bei sich und mußte daher entweder nach Breslau oder Schweidnitz, wo er feine Vorräte hatte, und doch hatten ihm dahin die Feinde den Weg verlegt. Dazu kam, daß er am 14. August abends erfuhr, daß man mit Tagesanbruch sein kleines Heer von vier Seiten zugleich angreifen wollte. Er verließ daher, sobald es dunkel geworden war, fein Lager, befahl aber, daß die Wachtfeuer sorgfältig von den Bauern unterhalten würden, damit die Feinde seinen Abzug nicht merkten, und stellte seine Truppen auf einer Anhöhe in größter Stille in Schlachtordnung. Eben hatte er sich, in seinen weißen Feldmantel gehüllt, auf die Erde zur Ruhe gelegt, als ein auf Kundschaft gesandter Husarenoffizier ihm die Nachricht brachte, daß
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