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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 396

1906 - Langensalza : Gressler
396 ihrem Manne verübte Tat durch Gleiches vergolten werden, und sie hat nachmals, im Besitze der größten irdisch en Herrlichkeit, oft mit wehmütiger Sehnsucht an ihre Kinderjahre zurückgedacht, wo sie in Stettin weit glücklicher lebte. Zweimal hat Katharina mit den Türken blutige Kriege geführt. Im ersten Kriege reizte sie die unter dem türkischen Joche seufzenden Griechen durch lockende Versprechungen zur Empörung gegen ihre Zwinger. Aber so glücklich auch die Russeu fast überall gegen die Türken waren, so wenig wurden die Griechen unterstützt, und sie wurden endlich von den Türken ganz in die Enge getrieben. Jetzt metzelten die Türken schonungslos unter den armen Menschen, die vergebens die Russen um Hilfe anflehten. „Nehmt uns nur wenigstens mit euch!" baten sie das russische Hilfsheer, als es aus Navarino in Morea abzog, ohne etwas ausgerichtet zu haben. Aber der russische Befehlshaber, Alexei Orlow, ließ die Tore vor ihnen schließen und segelte dann ab. Nun ging das Gemetzel erst recht an; in Tripo-litza wurden allein 3000 niedergemacht, und wenig fehlte, daß nicht der Befehl gegeben wurde, alle Griechen im ganzen türkischen Reiche ums Leben zu bringen. Von den Siegen der Russen in der Moldau soll hier nicht erzählt werden, Wohl aber von dem großen Seesiege bei Chios (1770). Die russischen Admirale Elphinstone und Spiritow trafen bei bei der Insel Chios im Archipel auf den Kapudan-Pascha, den Befehlshaber der türkischen Flotte. Dieser wagte keine Schlacht und rettete sich mit seinen Schiffen in die gegenüberliegende Bai von Tschesme an der kleinasiatischen Küste. Sogleich legte sich Elphinstone davor und ließ durch einen englischen Seeoffizier während der Nacht die türkische Flotte vermittelst eines Branders anzünden. Sie brannte fünf Stunden lang — ein furchtbar-schöner Anblick! Weithin waren See und Land erleuchtet, und das Krachen der einzeln auffliegenden Schiffe hörte man bis nach Athen. — Der Krieg wurde beendigt durch den Frieden von Kutfchuck Kai narb fchi, bei Silistria an der Donau (1774). £en zweiten Krieg unternahm Katharina in der Hoffnung, die Türken aus Europa zu verjagen. Daran dachte sie in allem Ernste
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