Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die alte Geschichte - S. 41

1899 - Langensalza : Gressler
41 Theseus ahnte von dem Unglück nichts. Fröhlich lief er in den Hafen ein, um in die Arme des Vaters zu eilen. Wer beschreibt seinen Schmerz, als ihm die Bürger wehmütig den Tod des Vaters hinterbrachten! Mit lauteu Klagen erfüllt er den Palast, und um so heftiger mochte der Schmerz sein, da er sich selbst als Ursache des ganzen Unglücks anklagen mußte. Die Bürger aber feierten ein Fest über die glückliche Wiederkehr, und fast 1000 Jahre lang verwahrte man das Schiff des Theseus. 11. Amphion, Niobe, Ödipus. In der Stadt des Kadmos. Theben, herrschte noch immer dessen Geschlecht. Einer seiner Nachfolger war Amphion, von dem die Dichter erzählen, er habe so schöne Töne der Lyra entlockt, daß nicht nur die wilden Tiere seinen Melodieen horchten, sondern Bäume und Felsen sogar sich regten, und die Steine sich von selbst zu den Mauern verbanden, mit denen er Theben umgeben wollte. Wer verkennt in diesen übertriebenen Vorstellungen den schönen Gedanken, daß die Töne der Musik einen hinreißenden Eindruck ans das rohe, aber unverdorbene Gemüt des Naturmenschen ausüben! Noch ist seine Frau Niobe, die Tochter des Tnntalos, ihres großen Unglücks wegen bekannt. Sie hatte dem Amphion sieben Söhne und sieben Töchter geboren. Eine zahlreiche Familie zu haben, galt damals, wie noch jetzt bei manchen Völkern, für eine besondere Gunst der Götter, sowie nnansbleibliche Schande diejenigen traf, deren Ehe kinderlos war. Niobe fühlte sich daher so glücklich im Besitz ihrer aufblühenden Kinder, daß sie übermütig die Leto (Latona) verachtete, die Mutter des Apollon und der Artemis (Diana), weil dieselbe nur zwei Kinder habe. Leto beschwerte sich bei ihren Kindern, und diese beschlossen den Tod aller vierzehn Kinder der Niobe. Apollon tötete mit seinen Geschossen die Söhne und Artemis die Töchter. Ein trefflicher römischer Dichter. Ovid, der zu der Zeit von Christi Geburt lebte, hat uns in rührenden Versen die schöne Mythe erzählt und schildert mit treffenden Zügen die Angst der unglücklichen Mutter, wie sie ein Kind nach dem andern hin-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer