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1. Die alte Geschichte - S. 86

1899 - Langensalza : Gressler
86 schmack an ergötzlichen Lügen finden! Dann wird sich Lng und Trug auch bald in die ernsthaftesten Geschäfte einschleichen." 17. Orakel in Delphi. — Olympische Spiele. Mitten im eigentlichen Griechenland, am Fuße des Berges Parnaß, in einer wild-schauerliche« Gegend, rings von hohen Bergen eingeschlossen, war eine tiefe Schlucht, aus deren Felsenritzen fortwährend ein erstickender Schwefeldampf emporstieg. Ein Hirt, der in diesen Bergen seine Ziegen weidete, hatte vor langen Zeiten diesen Schwefelpfuhl zufällig entdeckt, und da er wahrnahm, daß die Ziegen, die sich dem Rande des Schlundes näherten, allerlei tolle Sprünge machten, so ging er selbst hinzu, wurde auch wie betäubt, und nun glaubten er und alle, die auch hingingen, oder denen er davon erzählte, daß das von einem Gott herrühre, der die sich Nahenden begeistere. Man baute nun einen Tempel über den Schlund und weihte ihn Apollon. Nach und nach bauten die Leute, die mit dem Tempel zu thun hatten, sich Häuser um denselben herum, und so entstand eine Stadt, die Delphi hieß. Bei den Priestern dieses Heiligtums holten sich die Griechen und andere Völker — denn überall stand es in hoher Achtung — Rat und Trost, und sowohl Privatpersonen, als auch die Abgesandten der Staaten und der Könige wall-sahrteten hierhin. Schon von fern wurden die Besuchenden von heiliger Ehrfurcht erfüllt. Ringsum auf den Rücken der mitgebenden Berge glänzten die Zinnen der heiligen Gebäude und die goldenen, silbernen und marmornen Bildsäulen, die von der Dankbarkeit der Fragenden hier in Menge ausgestellt waren. Kam inan näher und stieg in den Kessel der Berge hinunter, wo der eigentliche Tempel lag, so trat man in den heiligen Hain ein und wurde von dem düstern Schatten der Lorbeer- und Olbäume umfangen. Man hörte eine wilde, rauschende Musik, und köstlicher Weihrauch duftete dem Eintretenden entgegen. Ehe die Fragenden zugelassen wurden, mußten sie sich durch Opfer, Fasten und Bäder vorbereiten lassen und vor allem die unerläßlichen Geschenke für Apollon abliefern. Oft mußten diese Opfer mehrmals wiederholt werden, damit die Priester Zeit gewannen,
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