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1. Die alte Geschichte - S. 95

1899 - Langensalza : Gressler
95 den Worten: „Fahre hin zu deinem Verlobten mit der unwürdigen Liebe, da du deiner Brüder, der toten und des lebenden, sowie des Vaterlandes vergessen hast!" — Was sollte nun mit dem Mörder geschehen? Eben erst hatte er dem Vaterlande einen großen Dienst erwiesen; ihn nun zu strafen schien undankbar. Und doch konnte ein solches Verbrechen nicht ungestraft bleiben. Wirklich sprach auch das Volk die Todesstrafe über ihn ans. Da erschien der alte Vater des Verbrechers auf dem Markte. „Wehe mir." rief er, „vor wenigen Stunden war ich noch der glückliche Vater von vier Kindern; zwei davon sind den Tod fürs Vaterland, für euch alle gestorben, und nun wollt ihr mir auch mein letztes Kind rauben?" — Das Volk wurde gerührt; es sprach bett Jüngling zwar von der Tobesstrase frei, aber er mußte zur Warnung anderer durch einen Galgen hindurchkriechen. Von dem friedlichen Ancits Marcins, dem vierten Könige, einem Enkel des Nnma, ist weniger zu sagen. Unter ihm wurde die Stadt bedeutend erweitert und nahm viele der Umwohnenden als Einwohner auf. Er hinterließ zwei Söhne, die er einem Manne mit Namen Lneins Tarquinius als Vormund anvertraut hatte. Dieser stammte ans Korinth in Griechenland; sein Vater hatte sich in der etrnrischen Stadt Tarqninii niebergelassen. Davon hatte der Sohn seinen Namen angenommen, und nun war er mit großen Reichtümern nach Rom gekommen und hatte sich das Vertrauen des Königs erworben. Da nun bte Söhne des Ancus Marcins noch zu jung waren, um regieren zu können, ließ er sich von dem Volke selbst zum Könige wählen. Als solcher hieß er Tarquinius der Ältere, und die Römer hatten nicht Ursache, ihre Wahl zu bereuen. Er machte viele treffliche Anstalten, verschönerte Rom und führte glückliche Kriege. Aber die Söhne des Ancns konnten das ihnen zugefügte Unrecht nicht vergessen. Sie bezahlten zwei Menschen, den König zu ertnorben. Als Hirten verleibet, begaben sich die Meuchelmörber in den Vorhof des königlichen Palastes und stellten sich, als wären sie im heftigen Zanke begriffen. Der König befahl ihnen herauszukommen, er wollte den Streit entscheiben. Währenb nun der eine vor ihm staub und ihm die erbichtete Ursache des Zankes
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