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1. Die alte Geschichte - S. 128

1899 - Langensalza : Gressler
128 Ja, man war ungerecht und undankbar genug, ihm endlich Schuld zu geben, daß er Griechenland an den Perserkönig verraten wolle! Zuletzt unterlag er den Verleumdungen seiner Feinde, und das irregeleitete Volk verbannte ihn aus dem Vaterlande. Wohin sollte er gehen? Überall hatte er Feinde; denn die Spartaner hatten ihm die Errichtung der athenischen Mauer nicht vergessen. Zuerst ging er nach Argos; aber bald erschienen hier athenische und spartanische Gesandte, die seine Auslieferung forderten. Zeitig gewarnt, flüchtete er nach der Insel Korcyra (Korfu); aber auch hier ließ man ihm nicht lange Ruhe. Nach langem Umherirren nahm ihn endlich — der König von Persien ouf. Lerxes war zwar schon tot; aber sein Sohn Artaxerxes gab ihm in Kleinasien eine Freistatt. Hier lebte er mehrere Jahre. Er soll sich endlich vergiftet haben, weil der König heftig in ihn drang, die Perser gegen Griechenland anzuführen, er aber lieber sterben als gegen fein geliebtes Vaterland fechten wollte. So lohnte Griechenland feinen edelsten Männern! — In demselben Jahre starb auch Aristides. Er hinterließ kein Vermögen, aber den Ruhm der strengsten Rechtschaffenheit. Bei feinem Tode war er so arm, daß man ihn auf öffentliche Kosten begraben und feine Töchter ausstatten mußte. Zwei wahrhaft große Männer starben also in einem Jahre. Welcher Verlust für Ahen! Aber es hatte, wie gesagt, das große Glück, daß es ihm nie an tüchtigen Männern fehlte. So auch jetzt. Kaum war The-mistokles verbannt, so standen schon mehrere andere (z. B. Kimon, des Miltiades Sohn) auf, von denen immer einer den andern zu verdrängen suchte, und gerade diese Eifersucht brachte sie dahin, alle ihre Kräfte anzuspannen und alles zu leisten, was sie nur vermochten. Vor allen aber leuchtete einer hervor, ein Mann von vornehmer Geburt, großen Reichtümern, herrlichen Talenten, der feinsten Bildung und ungemessenem Ehrgeize — Perikles. Er übte solchen Einfluß aus seine Zeitgenossen aus, daß man nach ihm seine Zeit das Jahrhundert des Perikles zu nennen pflegt. Ohne König zu sein oder überhaupt den Namen eines Alleinherrschers zu führen, lenkte er das Volk, wie er wollte. Seine Beredsamkeit
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