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1. Die alte Geschichte - S. 129

1899 - Langensalza : Gressler
129 war Don unwiderstehlicher Kraft. Besonders hat er das Verdienst. die Stadt Athen verschönert, mit herrlichen Gebäuden und Bildsäulen bereichert und überhaupt den verfemertsten Kunstgeschmack eingeführt zu haben. Darin wurde er aber ganz trefflich unterstützt durch Phidias den größten Baukünstler und Bildhauer Griechenlands. Dieser wurde nicht allein für Athen beschäftigt, sondern wo nur irgend ein schöner Tempel stand, wollte man von ihm eine Bildsäule gemacht haben. Unter ihm arbeitete eine Menge tüchtiger Künstler; aber alle verdunkelte er durch seinen Ruhm. Schade, daß wir von seinen Werken fast nichts mehr übrig haben; schon die bloße Beschreibung derselben setzt uns noch jetzt in Erstaunen. Von den vorzüglichsten hier nur etwas. Bei dem Haine Von D l Lj m p i a hatten die dortigen Anwohner einen schönen Tempel gebaut, ein längliches Viereck, ringsum mit einem Säulengange umgeben, alles von weißem Marmor. Für diesen Tempel, der dem Zeus geweiht war, sollte nun Phidias eine Bildsäule machen, und dies gelang ihm über alle Erwartung. Sein Zeus saß auf einem Throne und war von kolossaler Gestalt. Der Körper war aus Elfenbein so künstlich zusammengesetzt, daß man die Fugen nicht bemerken konnte. Auf dem Kopfe sah man eine goldene Krone, das Gewand war ans Gold, und Figuren von Tieren und Blumen waren darauf gegrabeu. Der Thron bestand aus Gold. Elfenbein und Ebenholz. Auf den Seiten und auf dem Fußgestell waren mehrere mythologische Vorstellungen aufs künstlichste dargestellt. In der einen Hand trug der Gott eine 'Liegesgöttin, in der andern ein goldenes Scepter. Aber das Bewunderungswürdigste war der Ausdruck des Gesichts, die stille Majestät, die auf der Stirn thronte und, nach den alten Be- richten, alles zur stillen Anbetung fortriß. Der Künstler wurde, so erzählt man, als er sein Werk zum erstenmal ganz fertig betrachtete, von der göttlichen Würde in den Gesichtszügen so ergriffen, daß er vergaß, daß es ein Bild und fein Bild fei, und anbetend auf die Kniee niedersank. — In Delphi stand ein herrlicher Apollon öon ihm. In Athen selbst erbaute er ein großes rundes Gebäude, Meisterwerke. Bd. Vi. Nösselt, Weltgeschichte I. o
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