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1. Die alte Geschichte - S. 148

1899 - Langensalza : Gressler
148 brachte die frohe Nachricht, daß noch nichts verraten sei. Aber es sollte noch besser kommen. Als sich nämlich Archias und Phillidas kaum wieder zu Tische gesetzt hatten, kam eilenden Laufes ein Bote aus Athen mit einem Briefe an Archias, der diesem die ganze Verschwörung entdeckte. Der Bote verlangte den Archias selbst zu sprechen. Er wurde an die Tafel geführt und gab den Brief selbst ab. „Du sollst ihn augenblicklich lesen," flüsterte er ihm zu, „denn die wichtigsten Dinge stehen darin!" — Archias, schon ganz trunken, lächelte und nickte mit dem Kopfe. „Wichtige Dinge." lallte er; „o die müssen bis morgen warten." — „Du hast recht," rief der schlaue Phyllidas und schenkte ihm wieder ein, „heute müssen wir fröhlich sein!" Indessen traten die Verschworenen aus Charons Hause, und während Pelopidas mit einigen herzhaften Gefährten es auf sich nahm, die beiden andern Tyrannen zu ermorden, gingen die andern in des Phyllidas Haus. Hier wurden sie eingelassen. Sie hatten sich über die Panzer Weiberkleider gezogen, das Gesicht geschminkt und die Stirn, um recht unkenntlich zu sein, mit Tannenzweigen bekränzt. „Ich habe auch Tänzerinnen bestellt," sagte Phyllidas zu seinen Gästen, „sie warten draußen; darf ich sie hereinführen?" — „Immer zu," schrieen die Trunkenen. Die verkappten Verschworenen traten ein, sahen sich nm und wählten mit den Augen ihre Opfer. Plötzlich stürzten sie dann mit den verborgen gehaltenen Dolchen auf die Verhaßten loß und stachen sie nieder, ohne großen Widerstand zu finden. Schwerer wurde es Pelopidas gemacht, der den einen der Tyrannen schon schlafend fand. Schnell fprang dieser bei dem Lärmen auf, und erst nach langem Kampfe gelang es Pelopidas, den starken Mann niederznstoßen. Der andere war zwar bei dem ersten Tumulte entflohen; er wurde aber entdeckt und auch getötet. Während der Nacht verbreitete sich das Gerücht zwar schnell von Haus zu Haus; aber wie die Unternehmung abgelaufen war, konnten die Bürger nicht erfahren. Keiner getraute sich heraus, und in ängstlicher Erwartung brach der Morgen an. Da berief Pelopidas das Volk, und an der Hand feines Freundes Epaminondas
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