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1. Die alte Geschichte - S. 155

1899 - Langensalza : Gressler
155 und namentlich machte Porsenna, der König von Clusium, den Römern viel zu schaffen. Er schickte Gesandte nach Rom, welche die Wiedereinsetzung des Tarquinius verlangten. Als die Römer das abschlugen, rüstete er sich zum Kriege und rückte vor Rom. Dieses hatte zwar Mauern, wäre aber doch gewiß endlich eingenommen worden, hätte es nicht Bürger gehabt, deren Mut die beste Mauer für die Stadt war. Einmal wurden die Römer, die bis jenseits der Tiber einen Ausfall gemacht hatten, von den Clusiern zurückgeworfen. In wilder Flucht stürzten sie über die Brücke dem Thore zu, und dicht hinter ihnen folgten die Feinde, die hofften, mit ihnen zugleich über die Brücke in die Stadt eindringen zu können. Da stemmte sich ihnen am Eingänge der Brücke ein Römer entgegen — Horatius Cocles hieß der brave Mann — und wehrte mit noch zwei gleichgesinnten Männern dem Andrange der Feinde. „Zerstört die Brücke hinter mir," ries er den andern hinter sich zu, und dabei hieb er so wütend um sich, daß die drei Männer allein das ganze Heer aufhielten. Zuletzt stand er allein da, nachdem die beiden andern sich auch hinübergerettet hatten. Nun stürzte auch der letzte Balken krachend hinter ihm ins Wasser; Rom war gerettet! „Heiliger Flußgott!" rief er nun aus, „trage mich auf günstiger Welle hinüber!" Mit diesen Worten stürzte er sich in den Fluß hinab. Zwar schossen die Feinde einen Hagel von Pfeilen auf ihn ab; aber unverwundet erreichte er unter dem frohen Zujauchzen der Römer das jenseitige Ufer. Solcher wackerer Männer hatte Rom mehrere. Einer davon. Mucius Scävola, bat sich beim Senate die Erlaubnis aus, ins feindliche Lager gehen zu dürfen; er wollte dort einen Streich ausführen, mehr sagte er nicht. Glücklich kam er durch alle Wachen, und schlich sich nach dem Zelte des Königs. Hier war gerade ein großes Gedränge. Es wurde den Soldaten der Sold ausgeteilt, und unter denen, die aus- und eingingen, kam auch Mucius uu-entdeckt hinein. Inwendig saßen an einem Tische der König und sein Geheimschreiber, einer fast wie der andere gekleidet. „Wer von beiden mag nun der König sein?" dachte Mucius, „gewiß der, mit
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