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1. Die alte Geschichte - S. 180

1899 - Langensalza : Gressler
180 und so flehentlich, daß endlich der Vater es mit Besorgnis zugab. Alexander führte es zuvörderst so, daß es mit dem Gesicht gegen die Sonne stand; denn er hatte bemerkt, daß es sich vor seinem eigenen Schatten fürchtete; dann stellte er sich ruhig daneben, streichelte es, ließ dann plötzlich seinen Mantel fallen und schwang sich hinauf. Wie ein Sturmwind flog es davon, und alle sahen ängstlich dem kühnen Jünglinge nach. Der aber kehrte bald wieder um, lenkte es hierhin und dorthin lind tummelte es zu aller Erstaunen umher. Als er endlich herabsprang, schloß ihn Philipp mit Freudenthränen in seine Arme und rief: „O mein Sohn, suche dir ein anderes Reich; Macedonien ist für dich zu klein!" Das Pferd wurde nun für den Jüngling gekauft und blieb sein Leibpferd auf allen seinen Zügen. Als sein Vater starb, war Alexander erst einundzwanzig Jahre alt; aber er fühlte die Kraft eines erfahrenen Mannes in sich. Zuerst ließ er sich von den Griechen als Oberfeldherr im Kriege gegen die Perser bestätigen; sie thaten es, aber mit Haß im Herzen. Dann zog er gegen seine nördlichen und westlichen Nachbarn zu Felde und besiegte sie durch seine vorzügliche Schlachtordnung. Er stellte nämlich 8000 Mann in sechzehn lange Reihen, so daß in jeder Linie 500 Mann standen, alle ganz dicht aneinander. Jeder Soldat hatte eine lange Lanze, die er vorstreckte, wodurch das Ganze eine unbiegsame Festigkeit bekam; denn keiner konnte nun einzeln heraustreten, sondern mußte der Richtung des ganzen Haufens folgen. Bewegte sich nun dieser vorwärts, so warf er mit dem Walde von Lanzen, der aus den Gliedern hervorragte, alles danieder. Diese Stellung nannte man Phalanx. Ihr verdankte Alexander die meisten seiner Siege. Während er nun sich noch mit den wilden Nachbarn herumschlug, verbreitete sich in den griechischen Städten das Gerücht, Alexander sei tot. Die Griechen konnten ihre Freude darüber nicht bändigen. Sie sangen und sprangen wie unsinnig, und die Thebaner schlugen die macedonische Besatzung teils tot, teils jagten sie dieselbe fort. Aber als sie noch in ihrer besten Freude waren, erschien Alexander. Er ging rasch auf Theben los, und alle Griechen erstarrten vor Schrecken. Die Thebaner allein
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