Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die alte Geschichte - S. 189

1899 - Langensalza : Gressler
189 Leben vom Feinde gefangen wurde? Mußte sie auch noch im Tode ein königliches Begräbnis entbehren!" „Dn irrst dich, König," versetzte der Diener, „sie ist aufs prächtigste bestattet worden. Es hat auch weder ihr, noch deiner Mutter und deinen Töchtern das Geringste gemangelt, außer daß sie nicht bei dir sein konnten, und deine Gemahlin ist nicht nur mit königlicher Pracht bestattet, sondern selbst mit vielen Thränen von den Feinden beklagt worden; denn Alexander ist als Sieger ebenso freundlich als fürchterlich in der Schlacht." Und nun ergoß sich der Diener in ein übermäßiges Lob Alexanders und wußte nicht Worte genug zu finden, dessen Großmut, Freigebigkeit und Güte zu schildern. Da hob Darius seine Hände betend gen Himmel und sprach: „Ihr Götter, o helft mir doch das Perserreich wieder aufrichten, damit ich Alexander die Wohlthaten vergelten kann, die er denen, die mir am liebsten sind, als Feind erzeigt hat! Sollte aber in eurem Rate beschlossen sein, daß das Reich der Perser mit mir zu Grunde gehe, so laßt wenigstens keinen andern den Thron des Cyrns besteigen als Alexander!" Endlich erreichte Alexander seinen Feind bei Gang am ela in Assyrien (331 v. Chr.). Darius hatte wie einst Xerxes ein ungeheures Heer bei sich, und das Gewirr im persischen Lager war so groß, daß es von ferne wie das Tosen des wogenden Meeres klang. Alexander schreckte das nicht. Er machte seine Anstalten mit der gewohnten Ruhe und Besonnenheit und schlief in der Nacht vor der Schlacht so ruhig und fest, daß er am Morgen erst geweckt werden mußte. „Du schläfst ja so fest," rief ihm Parmenio zu, „als wenn du schon gesiegt hättest!" „Nun," antwortete Alexander, „wir haben ja schon fo gut wie gesiegt; denn wir haben ja nun den gesuchten Feind endlich vor uns und brauchen ihn nicht erst durch Wüsten und Gebirge zu verfolgen." Nun rüstete er sich schnell zur Schlacht. Das Heer des Darius wurde ganz auseinander geworfen, und es fehlte sehr wenig, daß er selbst von Alexander gefangen genommen wäre. Er saß wie gewöhnlich auf einem hohen Wagen in der Mitte des Treffens und ragte überdies durch seine hohe Gestalt weit über die andern hinweg. Sobald Alexander ihn bemerkte, jagte er mit seinem treuen Bnkephalos auf ihn zu, und Darius wäre verloren gewesen,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer